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Linuxtopia - Red Hat Enterprise Linux Einfuhrung in die System-Administration - Red Hat Enterprise Linux-spezifische Informationen

5.9. Red Hat Enterprise Linux-spezifische Informationen

Abh�ngig von Ihrer bisherigen Erfahrung als Systemadministrator ist Ihnen das Verwalten von Speicher unter Red Hat Enterprise Linux entweder weitgehend bekannt oder vollst�ndig unbekannt. Dieser Abschnitt beschreibt Red Hat Enterprise Linux-spezifische Aspekte der Speicherverwaltung.

5.9.1. Ger�tenamen-Konventionen

Wie bei allen Linux-�hnlichen Betriebssystemen verwendet Red Hat Enterprise Linux Ger�tedateien zum Zugriff auf die gesamte Hardware (inklusive Festplatten). Namenskonventionen f�r angeh�ngte Speicherger�te variieren jedoch zwischen den verschiedenen Linux- und Linux-�hnlichen Systemen. Im folgenden werden die Benennungen f�r Ger�tedateien unter Red Hat Enterprise Linux beschrieben.

AnmerkungAnmerkung
 

Ger�tenamen unter Red Hat Enterprise Linux werden zum Bootzeitpunkt festgelegt.

Aus diesem Grund k�nnen �nderungen an der Systemhardware in einer �nderung der Ger�tenamen resultieren, wenn das System neu bootet. Hierdurch k�nnen Probleme entstehen, wenn Referenzen zu Ger�tenamen in der Systemkonfiguration nicht angemessen aktualisiert werden.

5.9.1.1. Ger�tedateien

Unter Red Hat Enterprise Linux erscheinen die Ger�tedateien f�r Festplatten im Verzeichnis /dev/. Das Format f�r jeden Dateinamen h�ngt von mehreren Aspekten der eigentlichen Hardware und deren Konfiguration ab. Die wichtigsten Punkte sind folgende:

  • Ger�tetyp

  • Unit

  • Partition

5.9.1.1.1. Ger�tetyp

Die ersten beiden Buchstaben der Ger�tedatei beziehen sich auf den speziellen Typ des Ger�ts. Bei Festplatten gibt es zwei Ger�tetypen, die am h�ufigsten verwendet werden:

  • sd — Das Ger�t ist SCSI-basiert

  • hd — Das Ger�t ist ATA-basiert

Weitere Informationen zu ATA und SCSI finden Sie unter Abschnitt 5.3.2.

5.9.1.1.2. Unit

Die zwei Buchstaben f�r den Ger�tetyp werden gefolgt von einem oder zwei Buchstaben f�r die jeweilige Unit. Diese Unit-Kennung beginnt mit "a" f�r die erste Unit, "b" f�r die zweite und so weiter. Die erste Festplatte auf Ihrem System erscheint daher z.B. als hda oder sda.

TippTipp
 

Die F�higkeit von SCSI, eine gro�e Zahl von Ger�ten anzusprechen erfordert zus�tzlich einen zweites Unit-Kennzeichen, um Systeme zu unterst�tzen, die mehr als 26 SCSI-Ger�te besitzen. Die ersten 26 SCSI-Festplatten w�rden daher sda bis sdz benannt und die n�chsten 26 dann sdaa bis sdaz.

5.9.1.1.3. Partition

Der letzte Teil des Ger�tedateinamens ist eine Ziffer, die eine bestimmte Partition auf dem Ger�t angibt, beginnend mit "1". Diese Zahl kann eine oder zwei Ziffern haben, abh�ngig von der Anzahl der Partitionen auf diesem Ger�t. Wenn Sie das Format f�r die Ger�tedateinamen kennen, ist es leicht zu verstehen, worauf diese sich beziehen. Hier einige Beispiele:

  • /dev/hda1 — Die erste Partition auf dem ersten ATA-Laufwerk

  • /dev/sdb12 — Die zw�lfte Partition auf dem zweiten SCSI-Laufwerk

  • /dev/sdad4 — Die vierte Partition auf dem drei�igsten SCSI-Laufwerk

5.9.1.1.4. Zugriff zum Gesamt-Ger�t

Es kann vorkommen, dass Sie auf das gesamte Laufwerk zugreifen m�ssen und nicht nur auf eine bestimmte Partition. Dies geschieht normalerweise, wenn das Laufwerk nicht partitioniert ist oder keine Standard-Partitionen unterst�tzt (wie zum Beispiel ein CD-ROM-Laufwerk). In diesen F�llen wird die Partitionsnummer weggelassen:

  • /dev/hdc — Das gesamte dritte ATA-Ger�t

  • /dev/sdb — Das gesamte zweite SCSI-Ger�t

Die meisten Festplatten verwenden jedoch Partitionen (weitere Informationen zur Partitionierung unter Red Hat Enterprise Linux finden Sie unter Abschnitt 5.9.6.1).

5.9.1.2. Alternativen zu Ger�tedateinamen

Da das Hinzuf�gen oder Entfernen von Massenspeicherger�ten in �nderungen an den Ger�tedateinamen f�r bestehende Ger�te resultieren kann, besteht das Risiko, dass der Speicher nicht zur Verf�gung steht, wenn das System neu startet. Hier ist ein Beispiel einer Abfolge von Ereignissen, die zu diesem Problem f�hren:

  1. Der Systemadministrator f�gt einen neuen SCSI-Controller hinzu, sodass zwei neue SCSI-Festplatten an das System angeschlossen werden k�nnen (der bestehende SCSI-Bus ist bereits voll)

  2. Die urspr�nglichen SCSI-Festplatten (inklusive der ersten Festplatte auf dem Bus: /dev/sda) werden nicht ge�ndert

  3. Das System wir neu gebootet

  4. Die SCSI-Festplatte, die bisher als /dev/sda bekannt war, hat nun einen neuen Namen, da die erste SCSI-Festplatte auf dem neuen Controller jetzt /dev/sda ist

Theoretisch h�rt sich dies nach einem gro�en Problem an. Praktisch gesehen ist es dies jedoch aus folgenden Gr�nden nur selten ein Problem. Als erstes werden Hardware-Konfigurationen dieses Typs nur selten durchgef�hrt. Zweitens ist es wahrscheinlich, dass der Systemadministrator Downtime geplant hat, um die n�tigen �nderungen durchzuf�hren. Diese ben�tigen sorgf�ltige Planung, um sicherzustellen, dass die durchzuf�hrenden Arbeiten nicht l�nger als die zugewiesene Zeit ben�tigen. Die Planung hat den positiven Nebeneffekt, dass jegliche Probleme mit den Ger�tenamens�nderungen ans Licht gebracht werden.

Einige Unternehmen und Systemkonfigurationen werden diesem Problem eventuell begegnen. Unternehmen, die h�ufig Neukonfigurationen des Speichers ben�tigen, um deren Anforderungen an Hardware zu erf�llen, verwenden h�ufig Hardward, die ohne Downtime rekonfiguriert werden kann. Derartige hotpluggable Hardware erleichtert das Hinzuf�gen oder L�schen von Speicher. Unter diesen Umst�nden kann jedoch das Benennen von Ger�ten zu einem Problem werden. Gl�cklicherweise enth�lt Red Hat Enterprise Linux jedoch Features, die das �ndern von Ger�tenamen zu einem kleineren Problem werden lassen.

5.9.1.2.1. Dateisystemkennungen

Einige Dateisysteme (die im Abschnitt Abschnitt 5.9.2 genauer behandelt werden), haben die M�glichkeit, ein Label (Kennung) zu speichern — eine Zeichenkette, die die Daten, die das Dateisystem enth�lt, eindeutig identifiziert. Diese Kennungen k�nnen beim Mounten des Dateisystems verwendet werden, was die Verwendung des Ger�tenamens umgeht.

Dateisystem-Kennungen funktionieren sehr gut; diese Kennungen m�ssen jedoch �ber das gesamte System eindeutig sein. Gibt es mehr als ein Dateisystem mit dem gleichen Label, k�nnen Sie unter Umst�nden nicht auf das Dateisystem zugreifen. Beachten Sie auch, dass Systemkonfigurationen, die keine Dateisysteme verwenden (z.B. einige Datenbanken) nicht die Vorteile von Dateisystemkennungen in Anspruch nehmen k�nnen.

5.9.1.2.2. Verwenden von devlabel

Die devlabel-Software versucht das Ger�tenamenproblem anders als Dateisystemkennungen anzusprechen. Die devlabel-Software wird von Red Hat Enterprise Linux ausgef�hrt, wenn das System neu bootet (und wann immer hotpluggable Ger�te angeschlossen oder entfernt werden).

Wenn devlabel ausgef�hrt wird, liest es die Konfigurationsdatei (/etc/sysconfig/devlabel), um eine Liste der daf�r zust�ndigen Ger�te zu erhalten. F�r jedes Ger�t auf der Liste gibt es einen symbolischen Link (vom Systemadministrator gew�hlt) und den UUID des Ger�ts (Universal Unique IDentifier).

Der devlabel-Befehl stellt sicher, dass der symbolische Link immer auf das urspr�nglich angegebene Ger�t weist — auch wenn sich der Ger�tename ge�ndert hat. So kann ein Systemadministrator ein System konfigurieren, das z.B. auf /dev/projdisk anstelle von /dev/sda12 weist.

Da die UUID direkt vom Ger�t erhalten wird, kann devlabel das System nur auf passende UUID durchsuchen und den symbolischen Link anpassen.

Weitere Informationen zu devlabel finden Sie im Red Hat Enterprise Linux Handbuch zur System-Administration.

5.9.2. Grundlagen zum Dateisystem

Red Hat Enterprise Linux umfasst Support f�r viele bekannte Dateisysteme, was den Zugriff auf Dateisysteme unter anderen Betriebssystemen erleichtert.

Dies ist insbesondere n�tzlich f�r Dual-Boot-Szenarien und wenn Dateien von einem Betriebssystem zu einem anderen migriert werden sollen.

Die unterst�tzten Dateisysteme umfassen folgende (diese Liste ist nicht vollst�ndig):

  • EXT2

  • EXT3

  • NFS

  • ISO 9660

  • MSDOS

  • VFAT

In den folgenden Abschnitten werden diese Dateisysteme in gr��erem Detail beschrieben.

5.9.2.1. EXT2

Bis vor Kurzem war das ext2-Dateisystem der Standard f�r Linux. Als solches hat es umfassendes Testing erfahren und wird als eines der robusteren Dateisysteme angesehen.

Ein perfektes Dateisystem gibt es jedoch nicht, und ext2 stellt hier keine Ausnahme dar. Ein h�ufig berichtetes Problem ist, dass ext2 einer langwierigen Integrit�tspr�fung unterzogen werden muss, wenn das System nicht ordnungsgem�� heruntergefahren wurde. W�hrend dies nicht nur auf ext2 zutrifft, bedeutete jedoch die Beliebtheit von ext2 in Verbindung mit gr��eren Festplatten, dass diese Checks immer l�nger und l�nger andauerten. Da musste etwas geschehen.

Im n�chsten Abschnitt werden die Ans�tze zur Probleml�sung unter Red Hat Enterprise Linux beschrieben.

5.9.2.2. EXT3

Das ext3-Dateisystem baut auf ext2 auf, indem Journaling-F�higkeiten zur bereits bew�hrten ext2-Codebase hinzugef�gt wurden. Als Journaling-Dateisystem eliminiert ext3 den Bedarf an langwierigen Dateisystempr�fungen.

Dies geschieht, indem alle �nderungen am Dateisystem in einem Journal auf der Festplatte verzeichnet werden, was dann regelm��ig geflusht wird. Nach einem unvorhergesehenen Systemvorfall (wie einem Stromausfall oder Systemabsturz) m�ssen nur die Inhalte des Journals verarbeitet werden, bevor das Dateisystem verf�gbar gemacht wird; in den meisten F�llen dauert dies circa eine Sekunde.

Da das Datenformat von ext3 auf ext2 basiert, ist es m�glich, auf ein ext3-System von jedem System aus zuzugreifen, das ein ext2-System lesen bzw. schreiben kann (ohne Journaling). Dies kann ein gro�er Vorteil f�r Unternehmen sein, in denen einige Systeme ext3 und andere wiederum ext2 verwenden.

5.9.2.3. ISO 9660

In 1987 gab die "International Organization for Standardization" (bekannt als ISO) die Norm 9660 heraus. ISO 9660 legt fest, wie Dateien auf CD-ROMs dargestellt werden. Red Hat Enterprise Linux Systemadministratoren sehen h�chstwahrscheinlich ISO 9660 formatierte Daten wahrscheinlich an zwei Orten:

  • CD-ROMs

  • Dateien (h�ufig als ISO-Images bezeichnet), die vollst�ndige ISO 9660-Dateisysteme enthalten, die auf CD-R oder CD-RW geschrieben werden sollen

Der grundlegende ISO 9660-Standard ist in seiner Funktionalit�t eher begrenzt, insbesondere im Vergleich zu moderneren Dateisystemen. Dateinamen d�rfen maximal 8 Zeichen lang sein und eine Erweiterung von nicht mehr als drei Zeichen haben. Es wurden jedoch verschiedene Erweiterungen zu diesem Standard in den letzten Jahren immer beliebter, unter anderem:

  • Rock Ridge — Verwendet einige Felder, die nicht in ISO 9660 definiert sind, um Support f�r Features wie lange, gemischte Dateinamen, symbolische Links und vernestete Verzeichnisse (mit anderen Worten Verzeichnisse, die wiederum andere Verzeichnisse enthalten) bieten

  • Joliet — Eine Erweiterung der ISO 9660-Norm, entwickelt von Microsoft um CD-ROMs erm�glichen zu k�nnen, lange Dateinamen mit Hilfe des Unicode-Zeichensatzes zu verwenden

Red Hat Enterprise Linux kann ISO 9660-Dateisysteme, die Rock Ridge und Joliet verwenden, korrekt interpretieren.

5.9.2.4. MSDOS

Red Hat Enterprise Linux unterst�tzt auch Dateisysteme anderer Betriebssysteme. Wie der Name des msdos-Dateisystems impliziert, war das urspr�ngliche Betriebssystem, das diese Dateisystem unterst�tzt, Microsofts MS-DOS®. Wie in MS-DOS ist ein Red Hat Enterprise Linux-System, das auf ein msdos-Dateisystem zugreift, auf 8.3 Dateinamen beschr�nkt. Andere Dateiattribute wie Berechtigungen und Besitzer k�nnen nicht ge�ndert werden. Vom Standpunkt des Dateiaustausches reicht jedoch das msdos-Dateisystem aus, um die Arbeit zu erledigen.

5.9.2.5. VFAT

Das vfat-Dateisystem wurde zuerst von Microsoft Betriebssystem Windows® 95 verwendet. Als eine Verbesserung des msdos-Dateisystems k�nnen Dateinamen auf vfat l�nger sein als die 8.3 von msdos. Berechtigungen sowie Besitzer k�nnen jedoch weiterhin nicht ge�ndert werden.

5.9.3. Dateisysteme mounten

Um auf ein Dateisystem zuzugreifen, muss dies erst gemountet werden. In dem Sie ein Dateisystem mounten, weisen Sie Red Hat Enterprise Linux an, eine bestimmte Partition (auf einem bestimmten Ger�t) dem System zur Verf�gung zu stellen. Wird der Zugriff zu diesem Dateisystem nicht l�nger ben�tigt, m�ssen Sie dieses unmounten.

Um ein Dateisystem zu mounten, m�ssen zwei Informationen gegeben werden:

  • Eine Methode, die gew�nschte Festplatte und Partition eindeutig zu identifizieren, wie zum Beispiel ein Ger�tedateiname, Dateisystemkennung oder ein von devlabel verwalteter symbolischer Link

  • Ein Verzeichnis, unter dem das gemountete Dateisystem verf�gbar gemacht wird (auch bekannt als Mount-Punkt)

Im folgenden Abschnitt werden Mount-Punkte weitergehend beschrieben.

5.9.3.1. Mount-Punkte

Wenn Sie noch nicht mit Linux (oder Linux-�hnlichen) Betriebssystemen vertraut sind, erscheint das Konzept der Mount-Punkte eventuell ungew�hnlich. Es ist jedoch eine der leistungsst�rksten und flexibelsten Methoden f�r das Verwalten von Dateisystemen. Bei vielen anderen Betriebssystemen enth�lt eine vollst�ndige Dateispezifikation den Dateinamen, eine Methode zur genauen Angabe des bestimmten Verzeichnisses in dem sich die Datei befindet und eine Methode zur Identifikation des Ger�ts auf dem die Datei gefunden werden kann.

Red Hat Enterprise Linux verwendet einen leicht abge�nderten Ansatz. Wie bei anderen Betriebssystemen auch beinhaltet eine vollst�ndige Spezifikation den Dateinamen und das Verzeichnis, in welchem sich die Datei befindet. Es gibt jedoch keine eindeutige Ger�teangabe.

Der Grund hierf�r ist der Mount-Punkt. Auf anderen Betriebssystemen gibt es eine Verzeichnishierarchie f�r jede Partition. Bei Linux-�hnlichen Systemen gibt es jedoch nur eine systemweite Verzeichnishierarchie, die mehrere Partitionen umfassen kann. Der Schl�ssel hierzu ist der Mount-Punkt. Wenn ein Dateisystem gemounted ist, wird das Dateisystem als Satz an Unterverzeichnissen unter dem bestimmten Mount-Punkt zur Verf�gung gestellt.

Dieser anscheinende Nachteil ist in Wirklichkeit seine St�rke. Es bedeutet, dass eine nahtlose Erweiterung eines Linux-Dateisystems m�glich ist, bei der jedes Verzeichnis als Mount-Punkt f�r zus�tzlichen Festplattenplatz agiert.

Nehmen wir beispielsweise an, dass ein Red Hat Enterprise Linux-System ein Verzeichnis foo in seinem Root-Verzeichnis enth�lt; der vollst�ndige Pfad zu diesem Verzeichnis w�re dann /foo/. Nehmen wir als n�chstes an, dass dieses System eine Partition besitzt, die gemountet werden soll, und das der Mount-Punkt dieser Partition /foo/ sein soll. Besitzt diese Partition eine Datei mit dem Namen bar.txt im obersten Verzeichnis, k�nnen Sie mit der folgenden vollst�ndigen Dateiangabe auf die Datei zugreifen, nach dem die Partition gemountet wurde:

/foo/bar.txt

Mit anderen Worten, wenn die Partition gemountet wurde, kann jede Datei, die irgendwo im Verzeichnis /foo/ gelesen oder geschrieben werden kann, von dieser Partition gelesen oder geschrieben werden.

Ein h�ufig-verwendeter Mount-Punkt auf vielen Red Hat Enterprise Linux-Systemen ist /home/ — aus dem Grund, dass sich die Anmeldeverzeichnisse f�r alle Benutzeraccounts normalerweise unter /home/ befinden. Wenn /home/ als Mount-Punkt verwendet wird, werden alle Benutzerdateien auf eine bestimmte Partition geschrieben und f�llen nicht das Dateisystem des Betriebssystems.

TippTipp
 

Da ein Mount-Punkt nur ein normales Verzeichnis ist, k�nnen Dateien in ein Verzeichnis geschrieben werden, das sp�ter als Mount-Punkt verwendet werden soll. Was passiert in diesem Fall mit den Dateien, die sich urspr�nglich in diesem Verzeichnis befanden?

Solange die Partition auf diesem Verzeichnis gemountet ist, sind die Dateien nicht zugreifbar (das gemountete Dateisystem erscheint anstelle der Verzeichnisinhalte). Die Dateien werden jedoch nicht besch�digt und k�nnten nach dem Unmounten der Partition wieder verwendet werden.

5.9.3.2. Anzeigen, was gemountet ist

Zus�tzlich zum Mounten und Unmounten von Festplattenplatz k�nnen Sie sich anzeigen lassen, was gemountet ist. Es gibt hierf�r verschiedene Methoden:

  • /etc/mtab ansehen

  • /proc/mounts ansehen

  • Den Befehl df eingeben

5.9.3.2.1. /etc/mtab ansehen

Die Datei /etc/mtab ist eine normale Datei, die vom mount-Programm aktualisiert wird, wenn Dateisysteme gemountet oder unmountet werden. Hier ein Beispiel f�r /etc/mtab:

/dev/sda3 / ext3 rw 0 0
none /proc proc rw 0 0
usbdevfs /proc/bus/usb usbdevfs rw 0 0
/dev/sda1 /boot ext3 rw 0 0
none /dev/pts devpts rw,gid=5,mode=620 0 0
/dev/sda4 /home ext3 rw 0 0
none /dev/shm tmpfs rw 0 0
none /proc/sys/fs/binfmt_misc binfmt_misc rw 0 0

AnmerkungAnmerkung
 

Die Datei /etc/mtab ist nur f�r das Anzeigen des Status zur Zeit gemounteter Dateisysteme gedacht. Sie sollte nicht manuell ge�ndert werden.

Jede Zeile steht f�r ein Dateisystem, das zur Zeit gemountet ist, und enth�lt die folgenden Felder (von links nach rechts):

  • Ger�tespezifikation

  • Mount-Punkt

  • Dateisystemtyp

  • Ob das Dateisystem als nur-lesbar (ro) oder lese-/schreibbar (rw) gemountet ist, zusammen mit weiteren Mount-Optionen

  • Zwei ungenutzte Felder mit Nullen (f�r Kompatibilit�t mit /etc/fstab[1])

5.9.3.2.2. /proc/mounts ansehen

Die Datei /proc/mounts ist Teil des Proc-Virtuellen Dateisystems. Wie bei anderen Dateien unter /proc/ existiert die mounts "Datei" auf keiner Festplatte auf Ihrem Red Hat Enterprise Linux-System.

Dies ist eigentlich auch gar keine Datei, sondern eine Repr�sentation des Systemstatus, der in Datei-Form (vom Linux-Kernel) zur Verf�gung gestellt wird.

Mit dem Befehl cat /proc/mounts k�nnen wir den Status aller gemounteten Dateisysteme betrachten:

rootfs / rootfs rw 0 0
/dev/root / ext3 rw 0 0
/proc /proc proc rw 0 0
usbdevfs /proc/bus/usb usbdevfs rw 0 0
/dev/sda1 /boot ext3 rw 0 0
none /dev/pts devpts rw 0 0
/dev/sda4 /home ext3 rw 0 0
none /dev/shm tmpfs rw 0 0
none /proc/sys/fs/binfmt_misc binfmt_misc rw 0 0

Wie Sie im obigen Beispiel sehen k�nnen, ist das Format von /proc/mounts �hnlich dem des /etc/mtab. Es sind eine Reihe von Dateisystemen gemountet, die nichts mit den Festplatten zu tun haben. Unter diesen befinden sich die Dateisysteme /proc/ (zusammen mit zwei anderen Dateisystemen, die unter /proc/ gemountet sind), pseudo-ttys und Shared-Memory.

W�hrend das Format zugegebenerweise nicht sehr benutzerfreundlich ist, ist das Anzeigen von /proc/mounts der beste Weg, 100% sicherzustellen, das alles, was auf Ihrem Red Hat Enterprise Linux-System gemountet ist angezeigt wird, da diese Informationen vom Kernel bereitgestellt werden. Andere Methoden k�nnen unter seltenen Umst�nden ungenau sein.

Meistens werden Sie jedoch einen Befehl verwenden, der ein leichter lesbares (und daher n�tzlicheres) Output liefert. Im n�chsten Abschnitt wird dieser Befehl beschrieben.

5.9.3.2.3. Den Befehl df eingeben

W�hrend das Verwenden von /etc/mtab oder /proc/mounts Ihnen anzeigt, welche Dateisystemen zur Zeit gemountet sind, tut es dar�berhinaus wenig. Meistens sind Sie eher an bestimmten Aspekten eines Dateisystems, das gerade gemountet ist, interessiert — dem freien Speicherplatz auf diesem.

Hierf�r k�nnen wir den Befehl df verwenden. Hier eine Beispielausgabe von df:

Filesystem           1k-blocks      Used Available Use% Mounted on
/dev/sda3              8428196   4280980   3719084  54% /
/dev/sda1               124427     18815     99188  16% /boot
/dev/sda4              8428196   4094232   3905832  52% /home
none                    644600         0    644600   0% /dev/shm

Es sind einige Unterschiede zwischen /etc/mtab und /proc/mount erkennbar:

  • Ein leicht lesbarer Header wird angezeigt

  • Mit der Ausnahme des Shared-Speichersystems werden nur Festplatten-basierte Dateisysteme angezeigt

  • Gesamtgr��e, belegter Speicherplatz, freier Speicherplatz und prozentuelle Nutzungszahlen werden angezeigt

Der letzte Punkt ist der wahrscheinlich Wichtigste, da jeder Systemadministrator irgendwann mit einem System zu tun hat, das keinen freien Festplattenplatz mehr hat. Mit df k�nnen Sie leicht erkennen, wo genau das Problem liegt.

5.9.4. Netzwerk-zug�nglicher Speicher unter Red Hat Enterprise Linux

Es gibt zwei Haupttechnologien f�r das Implementieren von netzwerk-zug�nglichem Speicher unter Red Hat Enterprise Linux:

  • NFS

  • SMB

Die folgenden Abschnitte beschreiben diese Technologien.

5.9.4.1. NFS

Wie der Name besagt, ist das Network File System (NFS; Netzwerk-Dateisystem) ein Dateisystem, auf das �ber das Netzwerk zugegriffen werden kann. Bei anderen Dateisystemen muss das Speicherger�t direkt an das lokale System angeschlossen sein. Bei NFS ist dies jedoch nicht n�tig, was eine Vielzahl von Konfigurationen, von zentralisierten Dateisystem-Servern bis zu CD- und Diskettenlosen Computersystemen, erm�glicht.

Im Gegensatz zu anderen Dateisystemen schreibt NFS kein spezifisches Dateiformat vor. Stattdessen verl�sst es sich auf den nativen Dateisystemsupport des Server-Betriebssystems, um den eigentlichen I/O auf die lokale Festplatte zu steuern. NFS stellt dann das Dateisystem f�r alle anderen Betriebssysteme, die einen kompatiblen NFS-Client verwenden, zur Verf�gung.

W�hrend dies haupts�chlich eine Linux und UNIX-Technologie ist, ist es erw�hnenswert, dass NFS Client Implementierungen auch f�r andere Betriebssysteme erh�ltlich sind, was NFS zu einer guten Methode zum Verwenden von Dateien �ber eine Anzahl verschiedener Plattformen macht.

Das Dateisystem, das ein NFS-Server seinen Clients zur Verf�gung stellt, wird durch die Konfigurationsdatei /etc/exports gesteuert. Weitere Informationen finden Sie auf den man-Seiten zu exports(5) und im Red Hat Enterprise Linux Handbuch zur System-Administration.

5.9.4.2. SMB

SMB steht f�r Server Message Block (Server-Nachrichten-Block) und ist der Name f�r das Kommunikationsprotokoll, das von verschiedenen, von Microsoft hergestellten Betriebssystemen verwendet wird. SMB erm�glicht es, Speicher �ber das Netzwerk gemeinsam zu verwenden. Moderne Implementierungen verwenden h�ufig TCP/IP als zugrundeliegenden Transport; vorher war dies NetBEUI.

Red Hat Enterprise Linux unterst�tzt SMB �ber das Samba Serverprogramm. Das Red Hat Enterprise Linux Handbuch zur System-Administration enth�lt Informationen zur Konfiguration von Samba.

5.9.5. Dateisysteme automatisch mit /etc/fstab mounten

Wenn ein Red Hat Enterprise Linux-System neu installiert wird und dabei alle Festplattenpartitionen erstellt oder definiert wurden, so werden diese dahingehend konfiguriert, dass diese automatisch gemountet werden, wenn das System bootet. Was passiert jedoch, wenn Festplatten hinzugef�gt werden, nachdem die Installation abgeschlossen ist? Die Antwort ist "nichts", da das System nicht konfiguriert wurde, diese automatisch zu mounten. Dies kann jedoch leicht ge�ndert werden.

Die Antwort liegt in der /etc/fstab-Datei. Diese Datei wird zur Kontrolle, welche Dateisysteme gemountet sind wenn das System bootet, verwendet sowie f�r das Bereitstellen von Standardwerten f�r andere Dateisysteme, die eventuell manuell gemountet werden. Hier ein Beispiel f�r /etc/fstab:

LABEL=/              /                    ext3    defaults        1 1
/dev/sda1            /boot                ext3    defaults        1 2
/dev/cdrom           /mnt/cdrom           iso9660 noauto,owner,kudzu,ro 0 0
/dev/homedisk        /home                ext3    defaults        1 2
/dev/sda2            swap                 swap    defaults        0 0

Jede Zeile repr�sentiert ein Dateisystem und enth�lt die folgenden Felder:

  • Dateisystemangabe — F�r Festplatten-basierte Dateisysteme entweder ein Ger�tedateiname (/dev/sda1), eine Dateisystem-Labelspezifikation (LABEL=/) oder ein von devlabel verwalteter symbolischer Link (/dev/homedisk)

  • Mount-Punkt — Swap-Partitionen ausgenommen, definiert dieses Feld den Mount-Punkt, der verwendet werden soll, wenn das Dateisystem gemountet wird (/boot)

  • Dateisystemtyp — Der Typ des Dateisystems, der auf dem angegebenen Ger�t existiert (beachten Sie, dass auto angegeben werden kann, um automatische Erkennung des zu mountenten Dateisystems auszuw�hlen, was f�r tragbare Medien wie Diskettenlaufwerke n�tzlich ist)

  • Mount-Optionen — Eine durch Beistriche getrennte Liste von Optionen, die zum Steuern des mount'-Verhaltens verwendet werden kann (noauto,owner,kudzu)

  • Dump-H�ufigkeit — Wird die dump Backup-Utility verwendet, steuert die Zahl in diesem Feld das dump'-Verhalten auf dem angegebenen Dateisystem

  • Dateisystemcheck-Reihenfolge — Regelt die Reihenfolge, in der der Dateisystempr�fer fsck die Integrit�t des Dateisystems pr�ft

5.9.6. Speicher hinzuf�gen/l�schen

W�hrend die meisten dieser Schritte, die f�r das Hinzuf�gen oder Entfernen von Speicher n�tig sind, eher von der Systemhardware als der Systemsoftware abh�ngen, gibt es dennoch Aspekte dieser Vorg�nge, die f�r die jeweilige Betriebsumgebung spezifisch sind. In diesem Abschnitt werden die Schritte f�r das Hinzuf�gen und Entfernen von Speicher behandelt, die auf Red Hat Enterprise Linux zugeschnitten sind.

5.9.6.1. Speicher hinzuf�gen

Das Hinzuf�gen von Speicher zu einem Red Hat Enterprise Linux-System ist relativ einfach. Hier die Schritte, die f�r Red Hat Enterprise Linux spezifisch sind:

  • Partitionieren

  • Partitionen formatieren

  • /etc/fstab aktualisieren

Die folgenden Abschnitte erkl�ren jeden Schritt im Detail.

5.9.6.1.1. Partitionieren

Sobald die Festplatte installiert wurde, ist es n�tig, eine oder mehr Partitionen zu erstellen, um den Speicherplatz f�r Red Hat Enterprise Linux zur Verf�gung zu stellen.

Es gibt hierf�r mehr als einen Weg:

  • Mit dem Befehlszeilen-basierten fdisk Utility-Programm

  • Mittels parted, ein weiteres Befehlszeilen-basiertes Utility-Programm

Auch wenn sich die Tools unterscheiden, sind die grundlegenden Schritte die gleichen. Das folgende Beispiel enth�lt die Befehle, die f�r das Ausf�hren der Schritte mit fdisk n�tig sind:

  1. W�hlen Sie die neue Festplatte (der name der Festplatte kann durch die Namenskonventionen wie in Abschnitt 5.9.1 beschrieben herausgefunden werden). Mit fdisk geschieht dies, indem Sie den Ger�tenamen angeben, wenn Sie fdisk starten:

    fdisk /dev/hda
                    
  2. Sehen Sie sich die Partitionstabelle der Festplatte an, um sicherzustellen, dass das zu partitionierende Ger�t auch wirklich das Richtige ist. In unserem Beispiel zeigt fdisk die Partitionstabelle mittelsdem Befehl p an:

    Command (m for help): p
    
    Disk /dev/hda: 255 heads, 63 sectors, 1244 cylinders
    Units = cylinders of 16065 * 512 bytes
    
       Device Boot    Start       End    Blocks   Id  System
    /dev/hda1   *         1        17    136521   83  Linux
    /dev/hda2            18        83    530145   82  Linux swap
    /dev/hda3            84       475   3148740   83  Linux
    /dev/hda4           476      1244   6176992+  83  Linux
                    
  3. L�schen Sie alle unerw�nschten Partitionen, die eventuell bereits auf der neuen Festplatte vorhanden sind. Verwenden Sie hierf�r den Befehl d infdisk:

    Command (m for help): d
    Partition number (1-4): 1

    Dieser Vorgang muss f�r alle nicht ben�tigten Partitionen auf der Festplatte wiederholt werden.

  4. Erstellen Sie die neue Partition, geben Sie die gew�nschte Gr��e und den Dateisystemtyp an. Mit fdisk umfasst dies zwei Schritte — Erstens das Erstellen der Partition (mit dem Befehl n):

    Command (m for help): n
    Command action
       e   extended
       p   primary partition (1-4)
    
    p 
    
    Partition number (1-4): 1
    First cylinder (1-767): 1
    Last cylinder or +size or +sizeM or +sizeK: +512M 
                    

    Zweitens das Einstellen des Dateisystemtyps (mit dem Befehl t):

    Command (m for help): t
    Partition number (1-4): 1
    Hex code (type L to list codes): 82
                    

    Partitionstyp 82 stellt eine Linux Swap-Partition dar.

  5. Speichern Sie Ihre �nderungen und verlassen Sie das Partitionierungs-Programm. Unter fdisk geschieht dies mit dem Befehl w:

    Command (m for help): w
                    

WarnungAchtung
 

Bei der Partitionierung einer neuen Festplatte ist es wichtig, dass Sie sicher sind, das Sie die richtige Festplatte partitionieren. Ansonsten laufen Sie Gefahr, eine Festplatte zu partitionieren, die bereits verwendet wird, was in Datenverlust endet.

Stellen Sie auch sicher, dass Sie die beste Partitionsgr��e gew�hlt haben. �berlegen Sie sich dies gut, denn ein nachtr�gliches �ndern ist wesentlich schwieriger als sich jetzt ein bisschen Zeit zu nehmen um dies zu durchdenken.

5.9.6.1.2. Partitionen formatieren

Das Formatieren von Partitionen unter Red Hat Enterprise Linux geschieht mit dem mkfs Utility-Programm. mkfs schreibt jedoch nicht die eigentlichen Dateisystem-spezifischen Informationen auf die Festplatte, sondern gibt die Kontrolle an eines von mehreren anderen Programmen weiter, die dann das Dateisystem erstellen.

Lesen Sie nun die mkfs.<fstype> man-Seite f�r das von Ihnen gew�hlte Dateisystem. Betrachten Sie zum Beispiel die mkfs.ext3 man-Seite f�r die Optionen beim Erstellen eines neuen ext3-Dateisystems. Im Allgemeinen bietet das mkfs.<fstype>-Programm gute Standardwerte f�r die meisten Konfigurationen. Es gibt jedoch Optionen, die h�ufig von Systemadministratoren ge�ndert werden:

  • Das Einstellen eines Volumen-Labels f�r sp�tere Verwendung in /etc/fstab

  • Das Einstellen eines geringeren Prozentsatzes an reserviertem Speicherplatz f�r den Super-User auf sehr gro�en Festplatten

  • Das Einstellen einer nicht-standardm��igen Blockgr��e und/oder Bytes pro Inode f�r Konfigurationen, die entweder sehr gro�e oder sehr kleine Dateien unterst�tzen m�ssen

  • Das Pr�fen auf defekte Bl�cke vor dem Formatieren

Wenn die Dateisysteme f�r alle jeweiligen Partitionen erstellt wurden, ist die Festplatte richtig f�r den Einsatz konfiguriert.

Als n�chstes sollten Sie grunds�tzlich nocheinmal Ihre Arbeit pr�fen, indem Sie die Partitionen manuell mounten und sicherstellen, dass alles funktioniert. Ist alles in Ordnung, k�nnen Sie nun Ihr Red Hat Enterprise Linux-System so konfigurieren, dass die neuen Dateisysteme automatisch gemountet werden , wenn das System bootet.

5.9.6.1.3. /etc/fstab aktualisieren

Wie unter Abschnitt 5.9.5 beschrieben, m�ssen Sie die n�tigen Zeilen zu /etc/fstab hinzuf�gen, im sicherzustellen, dass die neuen Dateisysteme beim Booten des Systems gemountet werden. Sobald Sie /etc/fstab aktualisiert haben, testen Sie dies, in dem Sie einen "unvollst�ndigen" mount ausf�hren, bei dem Sie nur das Ger�t oder Mount-Punkt angeben. Einer der folgenden Befehle reicht aus:

mount /home
mount /dev/hda3

(Ersetzen Sie /home oder /dev/hda3 mit dem Mount-Punkt oder Ger�t f�r Ihre Situation.)

Ist der jeweilige /etc/fstab-Eintrag richtig, findet mount die fehlenden Informationen und schlie�t den Mount-Vorgang ab.

Sie k�nnen jetzt ziemlich sicher sein, dass /etc/fstab richtig konfiguriert ist, um den neuen Speicher beim Booten des Systems zu mounten (wenn Sie Zeit f�r einen schnellen Neustart haben, ist dies sicher nicht verkehrt — nur um sicher zu gehen).

5.9.6.2. Speicher entfernen

Das Entfernen von Speicher von einem Red Hat Enterprise Linux-System ist relativ einfach. Hier die Schritte spezifisch f�r Red Hat Enterprise Linux:

  • Entfernen Sie die Festplatten-Partitionen von /etc/fstab

  • Unmounten Sie die aktiven Partitionen der Festplatte

  • L�schen Sie den Inhalt der Festplatte

Die folgenden Abschnitte beschreiben diesen Vorgang n�her.

5.9.6.2.1. Entfernen Sie die Partitionen von /etc/fstab

Entfernen Sie in einem Texteditor Ihrer Wahl die Zeilen f�r die Festplattenpartitionen in der Datei /etc/fstab. Sie finden die richtigen Zeilen mit einer der folgenden Methoden:

  • Vergleichen Sie den Mount-Punkt der Partition mit dem Verzeichnis in der zweiten Spalte von /etc/fstab

  • Vergleichen Sie den Ger�tedateinamen mit den Dateinamen in der ersten Spalte von /etc/fstab

TippTipp
 

Suchen Sie alle Zeilen in /etc/fstab, die Swap-Partitionen auf der zu entfernenden Festplatte angeben; diese k�nnen leicht �bersehen werden.

5.9.6.2.2. Zugriff mit umount beenden

Beenden Sie jeglichen Zugriff zu der Festplatte. F�r Partitionen mit aktiven Dateisystemen verwenden Sie den Befehl umount. Gibt es auf der Festplatte eine Swap-Partition, muss diese entweder mit dem Befehl swapoff deaktiviert oder das System neu gebootet werden.

Das Unmounten der Partitionen mit dem Befehl umount erfordert, dass Sie entweder den Ger�tedateinamen oder den Mount-Punkt der Partition angeben:

umount /dev/hda2
umount /home
            

Eine Partition kann nur ungemountet werden, wenn diese zur Zeit nicht verwendet wird. Kann die Partition im normalen Runlevel nicht ungemountet werden, booten Sie in den Rettungsmodus und entfernen Sie den Eintrag f�r die Partition in der /etc/fstab-Datei.

Wenn Sie swapoff f�r das Deaktivieren des Swapping zu einer Partition verwenden, m�ssen Sie den Ger�tedateinamen, der die Swap-Partition darstellt, angeben:

swapoff /dev/hda4
            

Kann das Swapping zu einer Partition �ber swapoff nicht deaktiviert werden, booten Sie in den Rettungsmodus und entfernen Sie den Eintrag in /etc/fstab.

5.9.6.2.3. Inhalte der Festplatte l�schen

Das L�schen des Festplatteninhalts unter Red Hat Enterprise Linux ist einfach.

Nachdem Sie alle Partitionen der Festplatte ungemountet haben, geben Sie als root den folgenden Befehl ein:

badblocks -ws <device-name>

<device-name> steht f�r den Dateinamen der Festplatte, die Sie l�schen m�chten, exklusive der Partitionsnummer. Zum Beispiel /dev/hdb f�r die zweite ATA-Festplatte.

Die folgende Ausgabe wird angezeigt, w�hrend badblocks l�uft:

Writing pattern 0xaaaaaaaa: done                        
Reading and comparing: done                        
Writing pattern 0x55555555: done                        
Reading and comparing: done                        
Writing pattern 0xffffffff: done                        
Reading and comparing: done                        
Writing pattern 0x00000000: done                        
Reading and comparing: done                        

Denken Sie daran, dass badblocks vier verschiedene Datenmuster auf jeden Block auf der Festplatte schreibt. Bei gro�en Festplatten kann dies dauern — h�ufig mehrere Stunden.

WichtigWichtig
 

Viele Unternehmen (und Beh�rden) haben spezielle Methoden f�r das L�schen von Daten auf Festplatten und anderen Speichermedien. Sie sollten immer sicherstellen, dass Sie diese Anforderungen verstehen und diese befolgen. In vielen F�llen gibt es rechtliche Auswirkungen, wenn Sie dies nicht tun. Das obige Beispiel sollten keinesfalls als die einzige Methode zum L�schen einer Festplatte betrachtet werden.

Es ist jedoch wesentlich effektiver als der rm-Befehl. Beim L�schen einer Datei mit dem rm-Befehl wird die Datei als gel�scht markiert — der Inhalt der Datei wird jedoch nicht gel�scht.

5.9.7. Festplattenquoten implementieren

Red Hat Enterprise Linux kann durch den Einsatz von Festplattenquoten die Verwendung von Festplattenplatz auf Benutzer- und Gruppen-Basis pr�fen. Der folgende Abschnitt bietet einen �berblick �ber die Festplattenquoten-Funktionen unter Red Hat Enterprise Linux.

5.9.7.1. Hintergrund zu Festplattenquoten

Festplattenquoten unter Red Hat Enterprise Linux haben die folgenden Eigenschaften:

  • Pro-Dateisystem Implementierung

  • Haushaltung des verf�gbaren Speicherplatzes pro Benutzer

  • Haushaltung des verf�gbaren Speicherplatzes pro Gruppe

  • Blocknutzung der Festplatte aufzeichnen

  • Inode-Nutzung der Festplatte aufzeichnen

  • Feste Grenzen

  • Weiche Grenzen

  • Gnadenfristen

Die folgenden Abschnitte beschrieben jede dieser Eigenschaften n�her.

5.9.7.1.1. Pro-Dateisystem Implementierung

Festplattenquoten unter Red Hat Enterprise Linux k�nnen auf einer Pro-Dateisystem-Basis eingesetzt werden. In anderen Worten k�nnen Festplattenquoten individuell f�r jedes einzelen Dateisystem aktiviert oder deaktiviert werden.

Dies bietet dem Systemadministrator sehr viel Flexibilit�t. Wenn sich zum Beispiel das /home/-Verzeichnis auf einem eigenen Dateisystem befindet, k�nnen hier Festplattenquoten aktiviert werden, was eine gleichm��ige Verwendung des Platzes von allen Benutzern erm�glicht. Das root-Dateisystem k�nnte jedoch ohne Festplattenquoten belassen werden, was die Komplexit�t der Wartung von Quoten auf einem Dateisystem, auf dem sich nur das Betriebssystem befindet, eliminiert.

5.9.7.1.2. Haushaltung des verf�gbaren Speicherplatzes pro Benutzer

Festplattenquoten k�nnen die Haushaltung verf�gbaren Speicherplatzes auf einer Pro-Benutzer-Basis regeln. Dies bedeutet, dass die Verwendung des Platzes pro Benutzer individuell verwaltet wird. Dies bedeutet auch, dass jegliche Einschr�nkungen (die in sp�teren Abschnitten beschrieben werden) auch auf Benutzer-Basis verwaltet werden.

Die Flexibilit�t des Verfolgens und Erzwingens von Festplattenverwendung pro Benutzer erm�glicht es Systemadministratoren, verschiedene Grenzen f�r individuelle Benutzer, gem�� deren Verantwortung und Speicherbedarf, zu vergeben.

5.9.7.1.3. Haushaltung des verf�gbaren Speicherplatzes pro Gruppe

Festplattenquoten k�nnen die Festplattenverwendung auch auf Gruppen-Basis verfolgen. Dies ist ideal f�r Unternehmen, die Gruppen als Kombination verschiedener Benutzer f�r eine einzige, projektweite Ressource einsetzen.

Indem Gruppen-weite Festplattenquoten festgelegt werden, k�nnen Administratoren die Speicherverwendung genau verwalten, indem einzelnen Benutzern nur die Quote f�r deren pers�nliche Verwendung zugewiesen wird, w�hrend gr��ere Quoten, die f�r Multi-Benutzer-Projekte geeigneter sind, gesetzt werden k�nnen. Dies ist ein gro�er Vorteil f�r Unternehmen, die einen "Chargeback"-Mechanismus verwenden, bei dem die Datenzentrum-Kosten den Abteilungen und Teams auf Basis der Verwendung von Ressourcen zugeteilt werden.

5.9.7.1.4. Blocknutzung der Festplatte aufzeichnen

Festplattenquoten dienen zum Nachverfolgen der Verwendung von Festplattenbl�cken. Da alle Daten auf einem Dateisystem in Bl�cken gespeichert werden, k�nnen Festplattenquoten die erstellten und gel�schten Dateien auf einem Dateisystem in direktem Bezug setzen mit der Gr��e des Speichers, den die Dateien in Anspruch nehmen.

5.9.7.1.5. Inode-Nutzung der Festplatte aufzeichnen

Zus�tzlich dazu k�nnen Festplattenquoten auch die Inode-Verwendung verfolgen. Unter Red Hat Enterprise Linux speichern Inodes verschiedene Teile des Dateisystems. Am wichtigsten ist jedoch die Tatsache, dass Inodes die Informationen f�r jede Datei halten. Durch das Verfolgen (und Steuern) der Inode-Verwendung ist es m�glich, die Erstellung neuer Dateien zu kontrollieren.

5.9.7.1.6. "Harte" Grenzen

Eine harte Grenze ist die maximale Anzahl an Festplattenbl�cken (oder Inodes), die tempor�r von einem Benutzer (oder einer Gruppe) verwendet werden kann. Jeglicher Versuch, auch nur einen Block �ber der harten Grenze zu verwenden, schl�gt fehl.

5.9.7.1.7. "Weiche" Grenzen

Eine weiche Grenze ist die maximale Anzahl von Festplattenbl�cken, die von einem Benutzer (oder Gruppe) permanent verwendet werden kann.

Die weiche Grenze liegt unter der harten Grenze, Dies erm�glicht Benutzern, deren weiche Grenze tempor�r zu �berschreiten, was diesen erm�glicht, deren Arbeit fertigzustellen und deren Dateien durchzusehen und die Verwendung wieder unterhalb der weichen Grenze zu bringen.

5.9.7.1.8. Gnadenfristen

Wie schon erw�hnt ist die Festplattenverwendung �berhalb der weichen Grenze tempor�r. Es ist die Gnadenfrist, die festlegt, wie lange ein Benutzer (oder eine Gruppe) die Verwendung von Speicher �berhalb der weichen Grenze bis hin zur harten Grenze fortsetzen kann.

Verwendet ein Benutzer dauerhaft mehr Speicher, als durch die weiche Grenze festgelegt und die Gnadenfrist l�uft ab, wird solange kein weiterer Speicher zur Verf�gung gestellt, bis der Benutzer (oder Gruppe) dessen/deren Verwendung auf ein Ma� unterhalb der weichen Grenze reduziert hat.

Die Gnadenfrist kann in Sekunden, Minuten, Stunden, Tagen, Wochen oder Monaten ausgesprochen werden, was dem Systemadministrator eine gewisse Freiheit in der Festlegung der der Zeitr�ume gibt.

5.9.7.2. Festplattenquoten aktivieren

AnmerkungAnmerkung
 

Im folgenden Abschnitt werden die n�tigen Schritte f�r das Aktivieren von Festplattenquoten unter Red Hat Enterprise Linux kurz beschrieben. Eine tiefergehende Beschreibung dieses Themas finden Sie im Kapitel �ber Festplattenquoten im Red Hat Enterprise Linux Handbuch zur System-Administration.

Um Festplattenquoten nutzen zu k�nnen, m�ssen Sie diese aktivieren. Dies umfasst mehrere Schritte:

  1. /etc/fstab �ndern

  2. Dateisysteme erneut mounten

  3. quotacheck ausf�hren

  4. Quoten zuweisen

Die Datei /etc/fstab kontrolliert das Mounten von Dateisystemen unter Red Hat Enterprise Linux. Da Festplattenquoten auf einer Pro-Dateisystem-Basis vergeben werden, gibt es zwei Optionen — usrquota und grpquota — die zu der Datei hinzugef�gt werden m�ssen, um Festplatten zu aktivieren.

Die Option usrquota aktiviert Benutzer-basierte Festplattenquoten, w�hrend grpquota Gruppen-basierte Quoten aktiviert. Es k�nnen eine oder beide dieser Optionen aktiviert werden, indem diese in das Optionsfeld f�r das gew�nschte Dateisystem eingetragen werden.

Die betroffenen Dateisysteme m�ssen dann ungemountet und neu gemountet werden, damit die Festplatten-bezogenen Optionen wirksam werden.

Als n�chstes wird der Befehl quotacheck verwendet, um die Festplattenquotendateien zu erstellen und die aktuellen Verwendungsdaten von bereits bestehenden Dateien zu sammeln. Die Festplattenquotendateien (aquota.user und aquota.group f�r Benutzer- und Gruppen-basierte Quoten) enthalten die n�tigen Quoten-bezogenen Informationen und befinden sich im root-Verzeichnis des Systems.

Um Festplattenquoten zuzuweisen, verwenden Sie den Befehl edquota.

Dieses Utility-Programm verwendet einen Texteditor f�r das Anzeigen der Quoteninformationen f�r den Benutzer oder die Gruppe als Teil des edquota Befehls. Hier ein Beispiel:

 Disk quotas for user matt (uid 500):
  Filesystem      blocks       soft       hard     inodes     soft     hard
  /dev/md3       6618000          0          0      17397        0        0

Dies zeigt, dass der Benutzer "matt" �ber 6 GB Festplattenplatz und mehr als 17 000 Inodes verwendet. Es wurde bisher keine Quote (weich oder hart) f�r Festplattenbl�cke oder Inodes gesetzt, was bedeutet, dass es keine Grenze f�r den Festplattenplatz und Inodes, die dieser Benutzer verwenden kann, gibt.

Mit dem Texteditor, der die Festplattenquoten-Informationen anzeigt, kann der Systemadministrator nun die weichen und harten Grenzen nach Belieben einstellen:

Disk quotas for user matt (uid 500):
  Filesystem      blocks       soft       hard     inodes     soft     hard
  /dev/md3       6618000    6900000    7000000      17397        0        0

In diesem Beispiel wurde dem Benutzer "matt" eine weiche Grenze von 6,9 GB und eine harte Grenze von 7 GB zugewiesen. Es wurden keine weichen oder harten Grenzen f�r die Inodes gesetzt.

TippTipp
 

Das edquota-Programm kann auch zum Einstellen der pro-Datei Gnadenfrist mittels der Option -t genutzt werden.

5.9.7.3. Festplattenquoten verwalten

Es bedarf nur wenig Verwaltung f�r die Unterst�tzung von Festplattenquoten unter Red Hat Enterprise Linux. Im Grunde ist alles, was ben�tigt wird:

  • Das Generieren von Verwendungsberichten in regelm��igen Abst�nden (und die Absprache mit Benutzern, die anscheinend Probleme haben, den ihnen zugewiesenen Festplattenplatz zu verwalten)

  • Das Sicherstellen, dass die Festplattenquoten genau bleiben

Das Erstellen eines Verwendungsberichts erfordert das Ausf�hren des Utility-Programms repquota. Der Befehl repquota /home produziert folgende Ausgabe:

*** Report for user quotas on device /dev/md3
Block grace time: 7days; Inode grace time: 7days
                        Block limits                File limits
User            used    soft    hard  grace    used  soft  hard  grace
----------------------------------------------------------------------
root      --   32836       0       0              4     0     0       
matt      -- 6618000 6900000 7000000          17397     0     0       

Weitere Informationen zu repquota finden Sie im Red Hat Enterprise Linux Handbuch zur System-Administration im Kapitel zu den Festplattenquoten.

Wenn ein Dateisystem nicht ordnungsgem�� ungemountet wird (z.B. durch einen Systemabsturz), ist es notwendig, quotacheck auszuf�hren. Viele Systemadministratoren empfehlen jedoch das Ausf�hren von quotacheck auf regelm��iger Basis, auch wenn das System nicht abgest�rzt ist.

Dieser Vorgang ist �hnlich der anf�nglichen Verwendung von quotacheck, wenn Festplattenquoten aktiviert werden.

Hier ein Beispielbefehl f�r quotacheck:

quotacheck -avug

Am einfachsten wird quotacheck auf regelm��iger Basis mitcron ausgef�hrt. Die meisten Systemadministratoren f�hren quotacheck einmal pro Woche aus. Sie k�nnen jedoch auch ganz nach Bedarf und entsprechend den Umst�nden l�ngere oder k�rzere Intervalle ausw�hlen.

5.9.8. RAID-Arrays erstellen

Zus�tzlich zur Unterst�tzung von Hardware-RAID-L�sungen unterst�tzt Red Hat Enterprise Linux Software RAID. Ein Software-RAID kann auf zwei Arten erstellt werden:

  • W�hrend der Installation von Red Hat Enterprise Linux

  • Nach der Installation von Red Hat Enterprise Linux

Die folgenden Abschnitte stellen diese beiden Methoden vor.

5.9.8.1. W�hrend der Installation von Red Hat Enterprise Linux

W�hrend des normalen Red Hat Enterprise Linux Installationsvorgangs kann ein RAID-Array erstellt werden. Dies wird w�hrend des Festplatten-Partitionierungsphase der Installation ausgef�hrt.

Sie m�ssen zuerst Ihre Festplatten manuell mit Disk Druid partitionieren. Sie m�ssen eine neue Partition des Typs "Software RAID" erstellen. Dann w�hlen Sie die Festplatten, die Teil des RAID-Arrays sein sollen, aus dem Feld zul�ssige Festplatten aus. W�hlen Sie dann die gew�nschte Gr��e und ob diese Partition eine Prim�rpartition sein soll.

Wenn Sie alle Partitionen, die f�r das RAID-Array ben�tigt werden, erstellt haben, m�ssen Sie �ber den Button RAID die eigentlichen Arrays erstellen. Sie erhalten dann ein Dialogfeld, in dem Sie die Mount-Punkte, Dateisystemtypen, RAID-Ger�tenamen, und die "Software RAID" Partitionen, auf denen das RAID-Array basiert, festlegen k�nnen.

Sobald die gew�nschten Arrays erstellt wurden, wird der Installationsprozess wie gewohnt fortgef�hrt.

TippTipp
 

Weitere Informationen zur Erstellung von Software RAID-Arrays w�hrend der Installation von Red Hat Enterprise Linux finden Sie im Red Hat Enterprise Linux Handbuch zur System-Administration.

5.9.8.2. Nach der Installation von Red Hat Enterprise Linux

Das Erstellen eines RAID-Array nachdem Red Hat Enterprise Linux installiert wurde, ist etwas komplexer. Wie beim Hinzuf�gen von Speicher muss die n�tige Hardware erst installiert und richtig konfiguriert werden.

Das Partitionieren ist auch anders f�r RAID als f�r einzelne Festplatten. Anstelle einer Partition des Typs "Linux" (Typ 83) oder "Linux swap" (Typ 82) m�ssen alle Partitionen, die Teil eines RAID-Arrays sind, auf "Linux raid auto" (Typ fd) gesetzt werden.

Als n�chstes muss die Datei /etc/raidtab erstellt werden. Diese Datei ist verantwortlich f�r die richtige Konfiguration aller RAID Arrays auf Ihrem System. Das Dateiformat (das auf der raidtab(5) man-Seite dokumentiert ist) ist relativ einfach. Hier ein Beispieleintrag in /etc/raidtab f�r ein RAID 1-Array:

raiddev             /dev/md0
raid-level                  1
nr-raid-disks               2
chunk-size                  64k
persistent-superblock       1
nr-spare-disks              0
    device          /dev/hda2
    raid-disk     0
    device          /dev/hdc2
    raid-disk     1

Einige der erw�hnenswerteren Abschnitte in diesem Eintrag sind:

  • raiddev — Zeigt den Ger�tedateinamen f�r das RAID-Array[2]

  • raid-level — Definiert den RAID-Level, der von diesem RAID-Array verwendet werden soll

  • nr-raid-disks — Zeigt an, wieviele physikalische Festplattenpartitionen Teil dieses Arrays sein sollen

  • nr-spare-disks — Software-RAID unter Red Hat Enterprise Linux erm�glicht die Definition einer oder mehrerer Ersatz-Partitionen; diese Partitionen k�nnen automatisch den Platz einer fehlerhaften Festplatte einnehmen

  • device, raid-disk — Zusammen definieren diese die physikalischen Festplattenpartitionen, aus denen das RAID-Array besteht

Als n�chstes m�ssen Sie das eigentliche RAID-Array erstellen. Dies geschieht mit dem Programm mkraid. In unserem Beispiel /etc/raidtab w�rden wir das /dev/md0 RAID-Array mit dem folgenden Befehl erstellen:

mkraid /dev/md0

Das RAID-Array /dev/md0 kann jetzt formatiert und gemountet werden. Der Vorgang unterscheidet sich nicht vom Formatieren und Mounten einer einzelnen Festplatte.

5.9.9. T�gliche Verwaltung des RAID-Arrays

Es gibt wenig, was zum Betrieb eines RAID-Arrays notwendig ist. Solange keine Hardware-Probleme auftreten, sollte das Array wie eine einzelne physikalische Festplatte funktionieren. Wie ein Systemadministrator jedoch den Status aller Festplatten im System pr�fen sollte, muss auch der Status des RAID-Arrays gepr�ft werden.

5.9.9.1. Array-Status pr�fen mit /proc/mdstat

Die Datei /proc/mdstat bietet die einfachste Methode, den Status aller RAID-Arrays auf einem bestimmten System zu pr�fen. Hier ein Beispiel-mdstat (Anzeige �ber den Befehl cat /proc/mdstat):

Personalities : [raid1] 
read_ahead 1024 sectors
md1 : active raid1 hda3[0] hdc3[1]
      522048 blocks [2/2] [UU]
      
md0 : active raid1 hda2[0] hdc2[1]
      4192896 blocks [2/2] [UU]
      
md2 : active raid1 hda1[0] hdc1[1]
      128384 blocks [2/2] [UU]
      
unused devices: <none>

Auf diesem System befinden sich drei RAID-Arrays (alle RAID 1). Jedes RAID-Array hat seinen eigenen Abschnitt in /proc/mdstat und enth�lt folgende Informationen:

  • Den RAID-Array-Ger�tenamen (nicht im /dev/-Teil enthalten)

  • Der Status des RAID-Arrays

  • Der RAID-Level des RAID-Arrays

  • Die physikalischen Partitionen, aus denen das Array besteht (gefolgt von der Unit-Nummer des Arrays der Partition)

  • Die Gr��e des Arrays

  • Die Anzahl der konfigurierten Ger�te gegen die Anzahl der funktionst�chtigen Ger�te im Array

  • Den Status jedes konfigurierten Ger�tes im Array (U bedeutet das Ger�t ist OK und _ zeigt einen Fehler an)

5.9.9.2. RAID Array mit raidhotadd neu erstellen

Sollte /proc/mdstat anzeigen, dass ein Problem mit einem der RAID-Arrays besteht, sollte das Utility Programm raidhotadd zum Neubau des Arrays verwendet werden. Hier die Schritte, die dann ausgef�hrt werden m�ssen:

  1. Stellen Sie fest, welche Festplatte die ausgefallene Partition enth�lt

  2. Beheben Sie das Problem, das den Ausfall verursacht hat (wahrscheinlich durch Austausch des Ger�ts)

  3. Partitionieren Sie die neue Festplatte, sodass die Partitionen hierauf identisch mit denen auf der anderen Festplatte im Array sind

  4. Geben Sie den folgenden Befehl ein:

    raidhotadd <raid-device> <disk-partition>
  5. �berwachen Sie /proc/mdstat, ob das Rebuild stattfindet

TippTipp
 

Hier ein Befehl, mit dem Sie den Neuaufbau ansehen k�nnen:

watch -n1 cat /proc/mdstat

Dieser Befehl zeigt den Inhalt von /proc/mdstat an und aktualisiert diesen jede Sekunde.

5.9.10. Logical Volume Management (LVM)

Red Hat Enterprise Linux enth�lt Support f�r LVM. LVM kann konfiguriert werden, w�hrend Red Hat Enterprise Linux installiert wird oder nachdem die Installation abgeschlossen ist. LVM unter Red Hat Enterprise Linux unterst�tzt die Gruppierung von physikalischem Speicher, Gr��en�nderung der logischen Volumen und die Migration von Daten von einem bestimmten physikalischen Volumen.

Weitere Informationen zu LVM finden Sie unter Red Hat Enterprise Linux Handbuch zur System-Administration.

Fu�noten

[1]

Siehe Abschnitt 5.9.5 f�r weiter Informationen.

[2]

Bitte beachten Sie, dass der Ger�tedateiname des RAID-Arrays nicht Informationen des Partitions-Levels wiederspiegelt, da das RAID-Array aus partitioniertem Festplattenplatz besteht.

 
 
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