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Linuxtopia - Red Hat Enterprise Linux Rerenzhandbuch- Ethernet-Parameter

A.3. Ethernet-Parameter

WichtigWichtig
 

Die meisten modernen Ethernet-basierten Netzwerk-Schnittstellen-Karten (NICs), erfordern keine Modul-Parameter um Einstellungen zu �ndern. Diese k�nnen Anstelle mit ethtool oder mii-tool konfiguriert werden. Nur wenn der Versuch mit diesen Tools fehlschl�gt, sollten Modul-Parameter angepasst werden. Modul-Parameter k�nnen mittels dem Befehl modinfo eingesehen werden.

AnmerkungAnmerkung
 

F�r Informationen �ber die Verwendung dieser Tools, sehen Sie die man-Seiten von ethtool, mii-tool und modinfo.

HardwareModulParameter
3Com EtherLink PCI III/XL Vortex (3c590, 3c592, 3c595, 3c597) Boomerang (3c900, 3c905, 3c595)3c59x.o

full_duplex=
0 ist ausgeschaltet
1 ist eingeschaltet

RTL8139, SMC EZ Karte Fast Ethernet, RealTek Karten, die RTL8129 oder RTL8139 Fast Ethernet Chipsets verwenden.8139too.o 
Intel Ether Express/100-Treibere100.o

e100_speed_duplex=X
Wenn X =
0 = automatisches Finden Geschwindigkeit und Duplex
1 = 10Mbps, half duplex
2 = 10Mbps, full duplex
3 = 100Mbps, half duplex
4 = 100Mbps, full duplex

Intel EtherExpress/1000 Gigabite1000.o 
Intel i82557/i82558 PCI EtherExpressPro-Treibereepro100.o 
NatSemi DP83815 Fast Ethernetnatsemi.o 
AMD PCnet32 und AMD PCnetPCIpcnet32.o 
SIS 900/701G PCI Fast Ethernetsis900.o 
ThunderLANtlan.o 
Digital 21x4x Tulip PCI-Ethernetkarten SMC EtherPower 10 PCI(8432T/8432BT) SMC EtherPower 10/100 PCI(9332DST) DEC EtherWorks 100/10 PCI(DE500-XA) DEC EtherWorks 10 PCI(DE450) DEC QSILVER's, Znyx 312 etherarray Allied Telesis LA100PCI-T Danpex EN-9400, Cogent EM110tulip.oio=I/O_Port
VIA Rhine PCI Fast Ethernetkarten mit VIA VT86c100A Rhine-II PCI oder 3043 Rhine-I D-Link DFE-930-TX PCI 10/100via-rhine.o 

Tabelle A-2. Ethernet-Modulparameter

A.3.1. Verwendung mehrerer Ethernet-Karten

Sie k�nnen auf einem Rechner mehrere Ethernet-Karten benutzen. F�r jede Karte muss eine alias und, m�glicherweise, eine options Zeile /etc/modules.conf vorhanden sein. F�r weitere Informationen siehe Kapitel Kernel-Module im Red Hat Enterprise Linux Handbuch zur System-Administration.

Weitere Informationen zur Verwendung mehrerer Ethernet-Karten finden Sie unter Linux Ethernet-HOWTO online unter https://www.redhat.com/mirrors/LDP/HOWTO/Ethernet-HOWTO.html.

A.3.2. Die Kanal-Verbindungsmodule

Red Hat Enterprise Linux erm�glicht den Administratoren, die NICs in einem einzigen Kanal zusammenzubinden, indem das bonding Kernel-Modul und eine spezielle Schnittstelle, die Kanal-Verbindungsschnittstelle, verwendet wird. Die Kanalverbindung macht es m�glich, dass zwei oder mehrere Netzwerk-Schnittstellen wie eine einzige agieren. Damit wird die Bandbreite simultan erh�ht und gleichzeitig Datenfreiraum geschaffen.

Um eine Kanalverbindung zwischen mehreren Netzwerk-Schnittstellen herzustellen, muss der Administrator folgende Schritte ausf�hren:

  1. F�gen Sie die folgende Zeile zu /etc/modules.conf hinzu:

    alias bond<N> bonding

    Ersetzen Sie Replace <N> mit der Schnittstellennummer z.B. 0. F�r jede konfigurierte Kanalverbindungs-Schnittstelle muss es einen korrespondierenden Eintrag in /etc/modules.conf geben.

  2. Konfigurieren Sie eine Kanalverbindungs-Schnittstelle wie inAbschnitt 8.2.3 angegeben.

  3. Um die Leistung zu verbessern, justieren Sie die verf�gbaren Moduloptionen und stellen Sie fest, welche Kombination am besten funktioniert. Achten Sie besonders auf die miimon oder arp_interval und die arp_ip_target Parameter. Unter Abschnitt A.3.2.1 finden Sie eine Auflistung aller verf�gbaren Funktionen.

  4. Platzieren Sie die bevorzugten Moduloptionen nach dem Testen in /etc/modules.conf.

A.3.2.1. bonding Modul-Befehle

Bevor Sie die Einstellungen des bonding Modules beenden, w�re es g�nstig, zu testen, welche Einstellungen am besten funktionieren. �ffnen Sie hierf�r einen Shell Prompt als Root und schreiben Sie:

tail -f /var/log/messages

�ffnen Sie einen weiteren Shell Prompt und verwenden Sie den /sbin/insmod Befehl, um das bonding Module mit anderen Parametern zu laden. Beobachten Sie dabei, ob der Kernel Fehlermeldungen ausgibt.

Der /sbin/insmod Befehl wird in folgendem Format ausgegeben:

/sbin/insmod bond<N> <parameter=value> 

Ersetzen Sie <N> mit der Nummer f�r das Bonding-Interface. Ersetzen Sie <parameter=value> durch eine Liste der gew�schten Paramter f�r die Schnittstelle (mit Leerstellen-Trennung).

Wenn Sie sich davon �berzeugt haben, dass keine Fehler auftreten bzw. dass die Leistung der Verbindungs-Schnittstelle in Ordnung ist, f�gen Sie die passenden bonding Modul-Parameter zu /etc/modules.conf hinzu.

Im Folgenden eine Liste der verf�gbaren Parameter f�r das bonding Modul:

  • mode= — Bestimmt eine der vier Richtlinien, die f�r das bonding Modul erlaubt sind. Folgende Werte sind f�r diesen Parameter zugelassen:

    • 0 — Legt eine allgemeing�ltige Richtlinie f�r die Fehlertoleranz und die Lastenverteilung fest. Die �bertragungen werden eine nach der anderen auf jeder gebondeten Slave-Schnittstelle empfangen und versendet. Auf der ersten verf�gbaren wird begonnen.

    • 1 — Legt eine Richtlinie f�r Aktiv-Datensicherung bei der Fehlertoleranz fest. Die �bertragungen werden �ber die erste verf�gbare gbeondete Slave-Schnittstelle empfangen und versendet. Eine weitere gebondete Slave-Schnittstelle wird nur dann verwendet, wenn die aktive gebondete Slave-Schnittstelle versagt.

    • 2 — Legt eine XOR (exklusiv-oder) Richtlinie f�r die Fehlertoleranz und die Lastenverteilung fest. Mit dieser Methode vergleicht die Schnittstelle die MAC-Adressen der eingehenden Anfragen mit der MAC-Adresse f�r eine der Slave-NICs. Wenn diese Verbindung aufrecht ist, werden die �bertragungen eine nach der anderen, beginnend bei der ersten verf�gbaren Schnittstelle, ausgesendet.

    • 3 — Legt eine �bertragungsrichtlinie f�r Fehlertoleranz fest. Alle �bertragungen werden �ber jede der verbundenen Slave-Schnittstelle ausgesendet.

    • 4 — Setzt eine IEEE 802.3ad Dynamic-Link-Aggregation-Policy. Erzeugt Aggregatsgruppen, die die selben Einstellungen f�r speed und duplex haben. �bertr�gt und empf�ngt �ber alle Slave-Schnittstellen im aktiven Aggregator. Ben�tigt einen Schalter, der 802.3ad unterliegt.

    • 5 — Setzt eine TLB-Policy (Transmit Load Balancing) f�r Fehlertoleranz und Lastausgleich. Der ausgehende Verkehr wird anhand der augenblicklichen Lastverteilung auf den Slave-Schnittstellen verteilt. Eingehender Verkehr wird vom der aktiven Slave-Schnittstelle empfangen. Sollte diese ausfallen, �bernimmt eine andere Slave-Schnittstelle deren MAC-Adresse.

    • 6 — Setzt eine ALB-Policy (Active Load Balancing) f�r Fehlertoleranz und Lastausgleich. Bietet Lastausgleich f�r ausgehenden und eingehenden IPV4-Verkehr. Ein Lastausgleich des empfangenen Verkehrs wird durch eine ARP-Negotiation erzielt.

  • miimon= — Legt in Millisekunden fest, wie oft die MII-Verbindung beobachtet werden soll. Das ist dann wichtig, wenn eine hohe Verf�gbarkeit gefragt ist, denn MII kann feststellen, ob die NIC akitv ist. Um zu �berpr�fen, ob der Treiber f�r eine bestimmte NIC das MII-Tool unterst�tzt, geben Sie den folgenden Befehl als Root ein:

    ethtool <interface-name> | grep "Link detected:"

    Ersetzen Sie bei diesem Befehl <interface-name> mit dem Namen der Ger�te-Schnittstelle, z.B. eth0, nicht der bond Schnittstelle. Wenn MII unterst�tzt wird, zeigt der Befehl an:

    Link detected: yes

    Wenn Sie eine gebondete Schnittstelle f�r hohe Verf�gbarkeit verwenden, muss das Modul von jeder NIC MII unterst�tzen.

    Wenn Sie den Wert auf 0 setzen (Standardeinstellung), wird diese Funktion abgeschaltet. Wenn Sie die Einstellung konfigurieren, ist 100 ein guter Anfangspunkt f�r diesen Parameter.

  • downdelay= — Legt in Millisekunden fest, wie lange nach einem Verbindungsversagen gewartet werden soll, bevor die Verbindung deaktiviert wird. Der Wert muss ein Vielfaches des Wertes betragen, der immiimon Parameter bestimmt wurde. Standardm��ig ist dieser Wert auf 0 eingestellt, was die Funktion deaktiviert.

  • updelay= — Legt in Millisekunden fest, wie lange gewartet werden soll, bevor eine Verbindung aktiviert wird. Der Wert muss ein Vielfaches des Wertes betragen, der im miimon Parameter bestimmt wurde. Der Wert ist standardm��ig auf 0 gestellt, was die Funktion deaktiviert.

  • arp_interval= — Legt in Millisekunden fest, wie oft ARP-Beobachtung eintritt.

    Wenn Sie diese Einstellung in mode 0 oder 2 (die zwei Modi zum Lastenausgleich) verwenden, muss der Netzwerk-Schalter so konfiguriert sein, dass er die Pakete gleichm��ig �ber die NICs verteilt. Weitere Informationen zu dieser Funktion finden Sie unter/usr/share/doc/kernel-doc-<kernel-version>/Documentation/networking/bonding.txt.

    Der Wert ist standardm��ig auf 0 eingestellt, was die Funktion deaktiviert.

  • arp_ip_target= — Legt die Ziel-IP-Adresse von ARP-Anfragen fest, wenn der arp_interval Parameter aktiviert ist. In einer Liste mit Kommatrennung k�nnen bis zu 16 IP-Adressen festgelegt werden.

  • primary= — Bestimmt den Namen der Schnittstelle des prim�ren Ger�tes z. B. eth0. Das primary Ger�t ist die erste der verbundenen Schnittstellen, die verwendet wird. Sie wird nicht aufgelassen, au�er wenn sie versagt. Diese Einstellung ist vor allem dann hilfreich, wenn eine NIC in der verbundenen Schnittstelle schneller ist und daher eine gr��ere Last �bernehmen kann.

    Diese Einstellung ist nur dann g�ltig, wenn sich die verbundene Schnittstelle in Aktiv-Datensicherungs-Modus befindet. Siehe /usr/share/doc/kernel-doc-<kernel-version>/Documentation/networking/bonding.txt f�r weitere Informationen.

  • multicast= — Bestimmt einen ganzzahligen Wert f�r den Typ der gew�nschten Multicast-Unterst�tzung.

    Zugelassene Werte f�r diesen Parameter sind:

    • 0 — Deaktiviert die Multicast-Unterst�tzung.

    • 1 — Aktiviert Multicast-Unterst�tzung, aber nur auf der aktiven Slave-Schnittstelle.

    • 2 — Aktiviert Multicast-Unterst�tzung auf allen Slave-Schnittstellen (Standardeinstellung).

WichtigWichtig
 

Es ist notwendig, dass entweder die arp_interval und arp_ip_target oder miimon Parameter festgelegt werden. Wenn dies verabs�umt wird, kann die Leistung des Netzwerkes abfallen, wenn eine Verbindung versagt.

Siehe:

/usr/share/doc/kernel-doc-<kernel-version>/Documentation/networking/bonding.txt

f�r detailierte Anweisungen in Bezug auf Verbindungsschnittstellen.

 
 
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