Follow Techotopia on Twitter

On-line Guides
All Guides
eBook Store
iOS / Android
Linux for Beginners
Office Productivity
Linux Installation
Linux Security
Linux Utilities
Linux Virtualization
Linux Kernel
System/Network Admin
Programming
Scripting Languages
Development Tools
Web Development
GUI Toolkits/Desktop
Databases
Mail Systems
openSolaris
Eclipse Documentation
Techotopia.com
Virtuatopia.com
Answertopia.com

How To Guides
Virtualization
General System Admin
Linux Security
Linux Filesystems
Web Servers
Graphics & Desktop
PC Hardware
Windows
Problem Solutions
Privacy Policy

  




 

 

NOTE: CentOS Enterprise Linux is built from the Red Hat Enterprise Linux source code. Other than logo and name changes CentOS Enterprise Linux is compatible with the equivalent Red Hat version. This document applies equally to both Red Hat and CentOS Enterprise Linux.
Linuxtopia - CentOS Enterprise Linux Einfuhrung in die System-Administration - Backups

8.2. Backups

Backups haben zwei Hauptzwecke:

  • Sie erlauben die Wiederherstellung einzelner Dateien

  • Sie erlauben die vollst�ndige Wiederherstellung ganzer Dateisysteme

Der Hauptzweck ist die Grundlage f�r die typische Dateiwiederherstellung: ein Benutzer l�scht aus Versehen eine Datei und fragt, ob diese vom letzten Backup wiederhergestellt werden kann. Die genauen Umst�nde k�nnen variieren, aber dies ist die h�ufigste Anwendung f�r Backups.

Die zweite Situation ist der Alptraum eines jeden Systemadministrators: aus irgendeinem Grund hat der Systemadministrator Hardware vor sich, die irgendwann ein produktiver Teil des Datencenters war. Doch jetzt ist dies nur noch ein lebloser Klumpen Stahl und Silikon. Was fehlt, ist die Software und alle Daten, die von Ihnen und den anderen Benutzern �ber die Jahre gesammelt wurden. Angeblich wurde von allem ein Backup erstellt. Die Frage ist nur: wirklich?

Und wenn dies der Fall ist, sind Sie in der Lage, diese wiederherzustellen?

8.2.1. Verschiedene Daten: Verschiedene Backup-Anspr�che

Schauen Sie sich die Art von Daten an,[1] die von einem normalen Computersystem verarbeitet und gespeichert werden. Sie werden feststellen, dass einige Daten sich so gut wie nie �ndern und andere st�ndig im Wandel begriffen sind.

Die Geschwindigkeit, mit der sich die Daten �ndern, ist ma�gebend f�r das Design eine Backups. Hierf�r gibt es zwei Gr�nde:

  • Ein Backup ist nichts weiter als ein Schnappschuss der Daten, f�r die ein Backup durchgef�hrt wird. Es ist eine Reflektion der Daten zu einem bestimmten Zeitpunkt.

  • Daten, die sich eher unregelm��ig �ndern, brauchen auch nur unregelm��ig gesichert werden. Daten, die sich h�ufig �ndern, m�ssen auch h�ufiger gesichert werden.

Systemadministratoren, die ein gutes Allgemeinverst�ndnis ihrer Systeme, Benutzer und Applikationen haben, sind auch schnell in der Lage, die Daten auf ihren Systemen in verschiedene Kategorien einzuteilen. Hier sind einige Beispiele:

Betriebssystem

Diese Daten �ndern sich normalerweise nur w�hrend Aktualisierungen, Installationen von Bug Fixes und jeglichen bestimmten �nderungen.

TippTipp
 

Sollten Sie �berhaupt Backups von einem Betriebssystem durchf�hren? Dies ist eine Frage, �ber der sich viele Systemadministratoren den Kopf zerbrochen haben. Auf der einen Seite ist eine Neuinstallation eines Betriebssystems eine Option, vorausgesetzt der Installationsprozess ist relativ unkompliziert und die Applikationen der Bug Fixes und angepassten Software sind gut dokumentiert und leicht reproduzierbar.

Auf der anderen Seite ist ein Backup des Betriebssystems die richtige Wahl, wenn Zweifel bestehen, dass eine Neuinstallation die urspr�ngliche Systemumgebung vollst�ndig wiederherstellen kann. Diese Backups m�ssen nicht so h�ufig wie die Backups f�r Produktionsdaten durchgef�hrt werden. Gelegentliche Backups von Betriebssystemen sind auch sinnvoll, wenn nur ein paar Systemdateien wiederhergestellt werden m�ssen (z.B. durch unabsichtliches L�schen).

Applikations-Software

Diese Daten �ndern sich, wenn Applikationen installiert, aktualisiert oder gel�scht werden.

Applikationsdaten

Diese Daten �ndern sich so oft wie die jeweiligen Applikationen ausgef�hrt werden. Abh�ngig von der jeweiligen Applikation und Ihrem Unternehmen kann dies bedeuten, dass die �nderung jede Sekunde stattfindet oder einmal am Ende des Gesch�ftsjahres.

Benutzerdaten

Diese Daten �ndern sich mit dem Verhaltensmuster der Benutzergemeinschaft. F�r die meisten Unternehmen bedeutet dies, dass es st�ndig �nderungen gibt.

Basierend auf diesen Kategorien (und den zus�tzlichen Kategorien, die speziell f�r Ihr Unternehmen zutreffen) sollten Sie jetzt zumindest gut �ber die Art von Backups Bescheid wissen, die Sie ben�tigen, um Ihre Daten zu sichern.

AnmerkungAnmerkung
 

Sie sollten beachten, dass die meiste Backup-Software mit Daten auf Verzeichnis- oder Dateisystemlevel umgeht. Mit anderen Worten spielt die Verzeichnisstruktur Ihres Systems eine Rolle bei der Art und Weise, wie Backups durchgef�hrt werden. Dies ist ein weiterer Grund, warum es immer eine gute Idee ist, die beste Verzeichnisstruktur f�r ein neues System sorgf�ltig zu planen und Dateien und Verzeichnisse in Bezug auf die jeweilige Verwendung zu gruppieren.

8.2.2. Backup-Software - Kaufen versus Erstellen

Um Backups durchzuf�hren, m�ssen Sie als erstes die richtige Software besitzen. Diese Software muss nicht nur in der Lage sein, Bits auf Backup-Medien zu kopieren, sondern auch mit den Personal- und Gesch�ftsbed�rfnissen Ihres Unternehmens �bereinstimmen. Einige Features, die Sie bei der Auswahl Ihrer Backup-Software in Betracht ziehen sollten, umfassen:

  • Die Planung von Backups zu einem angemessenen Zeitpunkt

  • Die Verwaltung des Ortes, der Rotation und der Verwendung von Backup-Medien

  • Das Arbeiten mit Operatoren (und/oder automatischen Medienwechslern), um sicherzustellen, dass die richtigen Medien zur Verf�gung stehen.

  • Die Unterst�tzung von Operatoren im Auffinden der Medien, die ein bestimmtes Backup einer Datei enthalten

Wie Sie sehen, umfasst eine realistische Backup-L�sung wesentlich mehr als nur das Kritzeln von Bits auf Backup-Medien.

Die meisten Systemadministratoren betrachten zu diesem Zeitpunkt zwei L�sungen:

  • Den Kauf einer kommerziell entwickelten L�sung

  • Das Erstellen eines im Hause entwickelten Backup-Systems (mit einer m�glichen Integration einer oder mehrerer Open Source Technologien)

Jeder Ansatz hat seine Vor- und Nachteile. Bedingt durch die Komplexit�t der Aufgabe ist es eher unwahrscheinlich, dass selbstentwickelte Software einige Aspekte (z.B. Medien-Management oder umfangreiche Dokumentation und technischen Support) sehr gut durchf�hren kann. F�r einige Unternehmen ist dies jedoch eher irrelevant.

Eine kommerziell entwickelte L�sung ist wahrscheinlich funktionaler, kann aber auch viel zu komplex f�r die Anspr�che des Unternehmens sein. Auf der anderen Seite kann die Komplexit�t aber auch genutzt werden, um bei dieser L�sung zu bleiben, sollte das Unternehmen wachsen.

Wie Sie sehen gibt es keine eindeutige Methode f�r die Entscheidung f�r ein Backup-System. Die einzige Richtlinie, die wir Ihnen geben k�nnen, ist folgende Punkte zu betrachten:

  • Das �ndern von Backup-Software ist schwierig. Einmal implementiert, werden Sie diese Software sehr lange verwenden; Sie haben schlie�lich Langzeit-Backup-Archive, die Sie lesen k�nnen m�ssen. Das Wechseln von Backup-Software bedeutet, dass Sie die urspr�ngliche Software behalten m�ssen (um auf die Archive zugreifen zu k�nnen) oder Sie m�ssen die Backup-Archive konvertieren, so dass diese mit der neuen Software kompatibel sind.

    Abh�ngig von der Backup-Software sind die Anstrengungen, die in das Konvertieren von Backup-Archiven gesteckt werden m�ssen, relativ niedrig (jedoch zeitaufwendig), wie das Laufenlassen der Backups durch ein bereits bestehendes Konvertierungsprogramm oder erfordern ein reversives Engineering des Backup-Formats und das Erstellen benutzerdefinierter Software, um diese Aufgabe durchzuf�hren.

  • Die Software muss 100% zuverl�ssig sein — sie muss genau das tun, was von ihr verlangt wird, wenn es von ihr verlangt wird.

  • Wenn es n�tig wird, jegliche Daten zu sichern — ob eine einzelne Datei oder ein komplettes Dateisystem — muss die Backup-Software 100% verl�sslich sein.

8.2.3. Arten von Backups

Die allgemeine Meinung �ber Computer-Backups ist, dass diese eine identische Kopie aller Daten auf dem Computer darstellen. Anders gesagt, wenn ein Backup an einem Dienstag abend erstellt wurde, und sich den ganzen Mittwoch �ber nichts �ndert, ist das Backup am Mittwoch identisch mit dem Backup vom Dienstag.

Auch wenn es m�glich ist, Backups so zu konfigurieren, ist es eher unwahrscheinlich, das Sie dies tun. Um ein tieferes Verst�ndnis zu erlangen, m�ssen wir erst die verschiedenen Arten von Backups betrachten. Diese sind:

  • Vollst�ndige Backups

  • Inkrementelle Backups

  • Differentielle Backups

8.2.3.1. Vollst�ndige Backups

Die Art des Backups, die zu Beginn dieses Kapitels erw�hnt wurde, ist als vollst�ndiges Backup bekannt. Bei einem vollst�ndigen Backup wird jede einzelne Datei auf das Backup-Medium geschrieben. Wie oben erw�hnt, sind die Backups identisch, solange sich keine Daten �ndern.

Diese �hnlichkeit h�ngt von der Tatsache ab, dass ein vollst�ndiges Backup nicht pr�ft, ob sich eine Datei seit dem letzten Backup ge�ndert hat. Alle Daten werden blind auf das Backup-Medium geschrieben, ob diese ge�ndert wurden oder nicht.

Vollst�ndige Backups werden aus folgendem Grund nicht st�ndig durchgef�hrt — jede einzige Datei wird auf das Backup-Medium geschrieben. Dies bedeutet, dass ein Gro�teil des Backup-Mediums f�r immer die gleichen Daten verschwendet wird. Das abendliche Sichern von 100 Gigabytes, wenn sich nur 10 Megabytes ge�ndert haben, scheint nicht der logischste Ansatz zu sein; deshalb wurden Inkrementelle-Backups geschaffen.

8.2.3.2. Inkrementelle-Backups

Im Gegensatz zu vollst�ndigen Backups pr�fen Inkrementelle Backups als erstes, ob das �nderungsdatum einer Datei neuer ist als das des letzten Backups. Ist dies nicht der Fall, wurde die Datei seit dem letzten Backup nicht ge�ndert und wird nicht in das Backup aufgenommen. Ist jedoch das �nderungsdatum neuer als das letzte Backup-Datum, wurde die Datei ge�ndert und sollte gesichert werden.

Inkrementelle Backups werden zusammen mit einem regelm��igen, vollst�ndigen Backup eingesetzt (z.B. ein vollst�ndiges Backup jede Woche plus t�gliche Inkrementelle-Backups).

Der Hauptvorteil der Inkrementelle Backups ist, dass diese schneller sind als vollst�ndige Backups. Der Hauptnachteil ist, dass das Wiederherstellen einer Datei u.U. bedeutet, mehrere Inkrementelle Backups zu durchsuchen, bis die richtige Datei gefunden wurde. Bei der Wiederherstellung eines kompletten Dateisystems ist es notwendig, das letzte vollst�ndige Backup wiederherzustellen und dann jedes darauffolgende Inkrementelle Backup.

Um das Durchsuchen jedes Inkrementellen Backups zu umgehen, wurde ein leicht unterschiedlicher Ansatz implementiert. Dieser ist als Differentielles Backup bekannt.

8.2.3.3. Differentielle Backups

Differentielle Backups �hneln Inkrementellen Backups, indem beide nur ge�nderte Dateien sichern. Differentielle Backups sind jedoch kumulativ — d.h. dass wenn eine Datei ge�ndert wurde, diese in allen nachfolgenden Backups mitaufgenommen wird (bis zum n�chsten vollst�ndigen Backup).

Die bedeutet, dass jedes Differentielle Backup alle seit dem letzten vollst�ndigen Backup ge�nderten Dateien enth�lt und somit eine vollst�ndige Wiederherstellung mit dem letzten vollst�ndigen Backup und dem letzten Differentiellen Backup m�glich ist.

Wie die Backup-Strategie f�r Inkrementelle Backups folgen Differential Backups gew�hnlich dem gleichen Ansatz: ein einzelnes, regelm��iges vollst�ndiges Backup und h�ufigere Differentielle Backups.

Der Nachteil von Differentiellen Backups auf diese Weise ist, dass diese mit der Zeit ziemlich gro� werden k�nnen (davon ausgehend, dass verschiedene Dateien zwischen den vollst�ndigen Backups ver�ndert werden). Dies platziert Differentielle Backups zwischen Inkrementelle Backups und vollst�ndigen Backups in Bezug auf den Einsatz von Backup-Medien und Backup-Geschwindigkeit, wobei meistens schnellere Wiederherstellungen von einzelnen Dateien und vollst�ndigen Systemen geboten werden (aufgrund weniger Backups, die durchsucht/wiederhergestellt werden m�ssen).

Durch diese Charakteristika sind Differentielle Backups auf jeden Fall eine �berlegung wert.

8.2.4. Backup-Medien

Wir haben den Begriff "Backup-Medien" in den vorherigen Abschnitten nur vorsichtig verwendet. Und hierf�r gibt es einen Grund. Die meisten erfahrenen Systemadministratoren denken bei Backups sofort an das Lesen und Beschreiben von B�ndern. Heutzutage gibt es jedoch weitere Optionen.

Eine zeitlang waren Bandger�te die einzigen portablen Medienger�te, die f�r Backup-Zwecke eingesetzt werden konnten. Dies hat sich jedoch ge�ndert. In den folgenden Abschnitten betrachten wir die bekanntesten und beliebtesten Backup-Medien und bieten einen �berblick �ber deren Vorteile und Nachteile.

8.2.4.1. Band

Band war das erste, weitverbreitete portable Daten-Speichermedium. Es hat die Vorteile geringer Kosten und relativ guter Speicherkapazit�t. Band hat jedoch auch einige Nachteile — es ist Verschlei�-anf�llig, und der Zugriff auf Daten erfolgt sequentiell.

Diese Faktoren bedeuten, dass man einen �berblick �ber die Bandnutzung behalten sollte (B�nder nach Ablauf ihrer Lebensdauer in den Ruhestand versetzen) und dass das Suchen nach einer bestimmten Datei auf Band zu einer langwierige Angelegenheit werden kann.

Auf der anderen Seite ist Bandspeicher das kosteng�nstigste Massenspeichermedium auf dem Markt und verf�gt �ber erprobte Verl�sslichkeit. Dies bedeutet, dass das Aufbauen einer vern�nftig gro�en Band-Bibliothek nicht einen Gro�teil Ihres Budgets in Anspruch nimmt und Sie sich darauf verlassen k�nnen, diese jetzt und auch in Zukunft verwenden zu k�nnen.

8.2.4.2. Festplatte

Festplatten wurden bisher nicht als Backup-Medien in Betracht gezogen. In letzter Zeit sind jedoch die Preise f�r Speichermedien soweit gesunken, dass es sich in einigen F�llen auszahlt, Festplatten als Backup-Speicher einzusetzen.

Der Hauptgrund f�r den Einsatz von Festplatten als Speichermedium ist deren Geschwindigkeit. Es gibt bisher kein schnelleres Massenspeicher-Medium auf dem Markt. Geschwindigkeit kann zu einem kritischen Faktor werden, wenn die Zeit zum Speichern von Daten relativ kurz ist und die Datenmengen gro� sind.

Festplatten sind jedoch nicht das ideale Backup-Medium. Gr�nde sind unter anderem Folgende:

  • Festplatten sind generell nicht portabel. Ein Schl�sselfaktor einer effektiven Backup-Strategie ist, die Backups extern zu lagern. Ein Backup Ihrer Produktionsdaten, das sich auf einer Festplatte einen Meter entfernt von der eigentlichen Datenbank befindet, ist kein Backup sondern eine Kopie. Und Kopien sind im Falle, das das Datencenter und alles darin (inklusive Ihrer Kopien) durch ungl�ckliche Umst�nde besch�digt oder zerst�rt werden, nicht gerade hilfreich.

  • Festplatten sind relativ kostenintensiv (zumindest verglichen mit anderen Backup-Medien). Es gibt Situationen, in denen Geld keine Rolle spielt, in allen anderen Situationen bedeutet dies jedoch, die Ausgaben f�r Festplatten als Backup-Speicher so gering wie m�glich zu halten, indem die Anzahl der Backup-Kopien so gering wie m�glich gehalten wird. Weniger Backup-Kopien bedeutet weniger Redundanz, sollte ein Backup aus irgendeinem Grund nicht lesbar sein.

  • Festplatten sind zerbrechlich. Auch wenn Sie Geld in portable Festplatten investieren, kann die Zerbrechlichkeit zum Problem werden. Lassen Sie eine Festplatte fallen, verlieren Sie Ihr Backup. Es sind besondere Boxen erh�ltlich, die dieses Risiko reduzieren (jedoch nicht vollst�ndig ausschalten), was das Ganze jedoch noch kostpieliger macht.

  • Festplatten sind keine Archivmedien. Auch wenn Sie alle Probleme, die bei Backups auf Festplatten auftreten k�nnen, bew�ltigen, sollten Sie Folgendes beachten. Die meisten Unternehmen unterliegen diversen rechtlichen Bestimmungen f�r das Aufbewahren von Daten f�r einen bestimmten Zeitraum. Die Wahrscheinlichkeit, brauchbare Daten von einem 20-Jahre alten Band zu erhalten, ist wesentlich gr��er als die von einer 20-Jahre alten Festplatte. Haben Sie zum Beispiel die n�tige Hardware, um diese mit Ihrem System zu verbinden? Ein weiteres Problem ist, dass eine Festplatte wesentlich komplexer ist als eine Bandkassette. Wenn ein 20-Jahre alter Motor einen 20-Jahre alten Bandteller antreibt, und somit 20-Jahre alte Lese/Schreibk�pfe �ber diesen Teller fahren, wie gro� ist die Chance, dass alle diese Komponenten nach 20 Jahren Stillstand noch problemlos funktionieren?

    AnmerkungAnmerkung
     

    Einige Datencenter f�hren Backups auf Festplatten durch und archivieren dann nach Beendigung der Backups diese auf Band. Dies erm�glicht die schnellsten Backups in einem kurzen Backup-Zeitrahmen. Das Speichern der Backups auf Band kann dann im Laufe des Arbeitstages geschehen; so lange das "Aufzeichnen" beendet ist, bevor das n�chste Backup gemacht wird. Zeit spielt hier keine Rolle.

Auch nach all diesen Argumenten gibt es doch immer noch Situationen, in denen Backups auf Festplatten Sinn ergeben. Im n�chsten Abschnitt betrachten wir, wie diese mit einem Netzwerk zusammen verwendet werden k�nnen, um eine praktikable (wenn auch teure) Backup-L�sung zu formen.

8.2.4.3. Netzwerk

Alleine kann ein Netzwerk nicht als Backup-Medium wirken. Zusammen mit Massenspeicher-Technologien funktioniert dies jedoch recht gut. Wenn Sie zum Beispiel ein Hochgeschwindigkeits-Netzwerk mit einem entfernten Datencenter verkn�pfen, das sehr viel Speicherplatz bietet, sind die vorher erw�hnten Nachteile des Backups auf Festplatten auf einmal keine Nachteile mehr.

Indem Sie die Backups �ber das Netzwerk durchf�hren, befinden sich die Festplatten bereits extern, d.h. der Transport zerbrechlicher Festplatten entf�llt. Durch entsprechende Bandweite kann der Geschwindigkeitsvorteil von Festplatten aufrecht erhalten werden.

Dieser Ansatz l�st jedoch nicht das Problem der Archivierung (es kann jedoch wie bereits erw�hnt die "Backup auf Band archivieren"-Methode verwendet werden). Zus�tzlich dazu lassen die Kosten eines entfernten Datencenters mit einer Hochgeschwindigkeitsverbindung zum Hauptdatencenter diese L�sung extrem teuer werden. Unternehmen, die diese Art von Features ben�tigen, sind jedoch sicherlich bereit, diese Kosten zu tragen.

8.2.5. Lagern von Backups

Was passiert nachdem die Backups vollst�ndig sind? Die offensichtliche Antwort ist, dass diese irgendwo gelagert werden m�ssen. Was jedoch nicht so offensichtlich ist, ist was genau gelagert werden soll — und wo.

Um diese Fragen zu beantworten, m�ssen wir uns erst �berlegen, unter welchen Umst�nden diese Backups verwendet werden sollen. Es gibt drei Hauptsituationen:

  1. Geringf�gige, spontane Anfragen von Benutzern

  2. Umfassende Wiederherstellung nach einem Disaster

  3. Archivierung mit geringster Wahrscheinlichkeit, jemals wieder verwendet zu werden

Leider gibt es unvers�hnliche Widerspr�che zwischen 1 und 2. Falls ein Benutzer eine Datei versehentlich l�scht, m�chte er diese sofort wiederhergestellt haben. Dies impliziert, dass das Backup-Medium nicht mehr als ein paar Schritte entfernt von dem System ist, auf dem die Daten wiederhergestellt werden sollen.

Im Falle eines Disasters, das eine vollst�ndige Wiederherstellung einer oder mehrerer Computer in Ihrem Datencenter n�tig macht und dieses Disaster physikalischer Natur war, so wurden mit der Zerst�rung Ihrer Computer h�chstwahrscheinlich auch die Backups zerst�rt, die sich nur ein paar Schritte entfernt befanden. Dies w�re ganz und gar nicht w�nschenswert.

Archivierung ist weniger problematisch, da die Wahrscheinlichkeit, dass das Archiv jemals wieder f�r irgendeinen Zweck verwendet wird, relativ gering ist. Selbst wenn die Backup-Medien Kilometer vom Datencenter entfernt lagern, w�rde dies kein gro�es Problem darstellen.

Die Schritte, die zur L�sung Probleme eingeleitet werden, h�ngen von den Bed�rfnissen des jeweiligen Unternehmens ab. Ein m�glicher Ansatz ist, Backups der letzten paar Tage vor-Ort zu lagern und diese dann an einen sicheren externen Ort zu verlagern, sobald neue Backups vorliegen.

Ein anderer Ansatz ist, zwei verschiedene Medien-Pools zu halten:

  • Einen Datencenter-Pool nur f�r spontane Wiederherstellungsanfragen

  • Einen externen Pool f�r externe Lagerung und Wiederherstellung nach einem Disaster

Dies bedeutet jedoch, dass f�r zwei Pools auch jeweils zwei Backups angefertigt oder diese Backups kopiert werden m�ssen. Dies ist grunds�tzlich m�glich, kann jedoch zeitaufwendig sein. Das Kopieren ben�tigt auch mehrere Backup-Platten, um die Kopien zu verarbeiten (und zus�tzlich ein System f�r das eigentliche Kopieren).

Die Herausforderung f�r den Systemadministrator ist es, einen Ausgleich zu schaffen, sodass alle Bed�rfnisse in Betracht gezogen werden und Backups f�r den schlimmsten Fall zur Verf�gung stehen.

8.2.6. Wiederherstellung

W�hrend Backups t�glich durchgef�hrt werden, sind Wiederherstellungen ein eher seltenes Vorkommnis. Wiederherstellungen sind jedoch unvermeidbar. Eines Tages werden diese notwendig sein und darauf sollten Sie sich vorbereiten.

Das Wichtigste ist, sich die verschiedenen Wiederherstellungsszenarien in diesem Abschnitt anzuschauen und Wege festzulegen, um Ihre F�higkeiten diese auszuf�hren, zu testen. Und denken Sie daran, dass der schwerste auch immer der kritischste Weg ist.

8.2.6.1. Wiederherstellen von "Bare Metal"

Der Term "restoring from bare metal" ist die Umschreibung eines Systemadministrators f�r den Prozess der Datenwiederherstellung auf einem Computer, auf dem sich sonst �berhaupt keine Daten befinden — kein Betriebssystem, keine Applikationen, nichts.

Es gibt zwei Ans�tze f�r Bare-Metal-Restoration:

Neuinstallation, gefolgt von einer Wiederherstellung

Hierbei wird das Betriebssystem wie bei einem neuen Computer v�llig neu installiert. Sobald das Betriebssystem funktioniert und richtig konfiguriert ist, k�nnen die �brigen Festplatten konfiguriert und formatiert werden und alle Backups von Backup-Medien wiederhergestellt werden.

Rettungsdisketten

Eine Rettungsdiskette ist ein bootbares Medium (meistens CD-ROM), das eine minimale Systemumgebung enth�lt und die meisten grundlegenden Systemverwaltungsaufgaben bew�ltigen kann. Die Umgebung der Rettungsdiskette enth�lt die n�tigen Utilities f�r das Partitionieren und Formatieren von Festplatten, die n�tigen Ger�tetreiber zum Zugriff auf das Backup-Ger�t und die n�tige Software, um Daten vom Backup-Medium wiederherzustellen.

AnmerkungAnmerkung
 

Einige Computer haben die F�higkeit, bootbare Backup-B�nder zu erstellen, und von diesen zu booten, um den Wiederherstellungsprozess zu starten. Diese F�higkeit besitzen jedoch nicht alle Computer. Generell k�nnen insbesondere Computer dies nicht, die auf der PC-Architektur basieren.

8.2.6.2. Testen von Backups

Jedes Backup sollte in regelm��igen Abst�nden getestet werden, um sicherzustellen, dass Daten auch gelesen werden k�nnen. Tatsache ist, dass manche Backups aus irgendeinem Grund manchmal nicht lesbar sind. Das Schlimme daran ist, dass dies h�ufig nicht rechtzeitig bemerkt wird, sondern erst dann, wenn alle Daten verloren sind und vom Backup wiederhergestellt werden m�ssen.

Die Gr�nde hierf�r reichen von �nderungen in der Bandkopf-Ausrichtung �ber Fehlkonfigurationen in der Backupssoftware bis hin zu Bedienungsfehlern. Der Grund ist jedoch relativ unwichtig, denn ohne regelm��iges Testen k�nnen Sie nicht sicher sein, dass Sie Backups erstellen, von denen Daten zu einem sp�teren Zeitpunkt wiederhergestellt werden k�nnen.

Fu�noten

[1]

Der Begriff Daten in diesem Abschnitt beschreibt alles, das �ber Backup-Software verarbeitet wird. Dies umfasst Betriebssystemsoftware, Applikationssoftware sowie die eigentlichen Daten. Egal um welche Art Informationen es sich handelt, f�r Backup-Software sind dies alles Daten.

 
 
  Published under the terms of the GNU General Public License Design by Interspire