5.2. Dateien im Hauptverzeichnis des proc Dateisystems
Im Folgenden finden Sie eine Liste von einigen n�tzlichen virtuellen Dateien im Top-Level des Verzeichnisses /proc.
Anmerkung
In den meisten F�llen entspricht der Inhalt der in diesem Abschnitt aufgef�hrten Dateien nicht denen in Ihrem Rechner. Dies liegt daran, dass sich die meisten Informationen auf die jeweilige Hardware beziehen, auf der Red Hat Enterprise Linux l�uft.
5.2.1. /proc/apm
Diese Datei bietet Informationen �ber den Status des Advanced Power Management (APM) Systems und wird vom Befehl apm benutzt. Die Ausgabe dieser Datei auf einem System ohne Akku, das an das Stromnetz angeschlossen ist, sieht �hnlich dieser Ausgabe aus:
1.16 1.2 0x07 0x01 0xff 0x80 -1% -1 ?
Wenn Sie den Befehl apm -v auf diesen Systemen ausf�hren, wird Folgendes angezeigt:
APM BIOS 1.2 (kernel driver 1.16ac)
AC on-line, no system battery
Auf nicht batteriebetriebenen Systemen kann apm nicht viel mehr bewirken, als den Rechner in den Standby-Modus zu versetzen. Der apm Befehl ist auf Laptops viel sinnvoller einzusetzen. Das zeigt auch die folgende Ausgabe von cat /proc/apm. Dies ist eine beispielhafte Ausgabe eines Laptops, der mit dem Stromnetz verbunden ist.
1.16 1.2 0x03 0x01 0x03 0x09 100% -1 ?
Wird der gleiche Laptop f�r einige Minuten vom Stromnetz entfernt, �ndert sich der Inhalt der Datei apm wie folgt:
1.16 1.2 0x03 0x00 0x00 0x01 99% 1792 min
Der Befehl apm -v bietet eine informatievere Ausgabe, wie Folgend:
APM BIOS 1.2 (kernel driver 1.16)
AC off-line, battery status high: 99% (1 day, 5:52)
5.2.2. /proc/buddyinfo
Diese Datei wird haupts�chlich dazu benutzt Speicherfragmentierungs-Probleme zu diagnostizieren. Unter Verwendung des Buddy System Algorithmus stellt jede Spalte die Anzahl von Seiten einer bestimmten Reihenfolge (einer bestimmten Gr��e) dar, welche jederzeit verf�gbar sind. Zum Beispiel gibt es f�r Zone-DMA (Direct Memory Access) 90 von 2^(0*PAGE_SIZE) Chunks Speicher. �hnlich dazu stehen 6 von 2^(1*PAGE_SIZE) Chunks und 2 von 2^(2*PAGE_SIZE) Chunks Speicher zur Verf�gung.
Die DMA-Reihe bezieht sich auf die ersten 16 MB auf einem System, die HighMem-Reihe bezieht sich auf Speicher von mehr als 4 GB auf einem System und die Normal-Reihe bezieht sich auf s�mtlichen Speicher dazwischen.
Folgend ist ein typisches Beispiel f�r die Ausgabe von /proc/buddyinfo:
Node 0, zone DMA 90 6 2 1 1 ...
Node 0, zone Normal 1650 310 5 0 0 ...
Node 0, zone HighMem 2 0 0 1 1 ...
5.2.3. /proc/cmdline
Diese Datei zeigt die Parameter an, die dem Linux-Kernel zum Startzeitpunkt �bergeben wurden. Eine /proc/cmdline Beispieldatei sieht wie folgt aus:
ro root=/dev/VolGroup00/LogVol00 rhgb quiet 3
Dies zeigt uns, dass der Kernel nur mit Leseberechtigung gemounted ist (gekennzeichnet durch (ro)) und sich im ersten logischen Volumen (LogVol00) der ersten Volumengruppe (/dev/VolGroup00) befindet. LogVol00 ist das �quivalent einer Festplattenpartition in einem Nicht-LVM-System (Logical Volume Management), genauso wie/dev/VolGroup00 einem �hnlichen Konzept wie /dev/hda1 unterliegt, jedoch um ein Vielfaches erweiterbarer ist.
Als n�chstes signalisiert rhgb, dass das rhgb-Paket installiert worden ist und grafisches Booten unterst�tzt wird, angenommen /etc/inittab zeigt einen Standard-Runlevel auf, der auf id:5:initdefault: gesetzt ist.
Schlussendlich besagt quiet, dass alle wortreichen Kernel-Meldungen beim Hochfahren unterdr�ckt werden.
5.2.4. /proc/cpuinfo
Diese virtuelle Datei identifiziert den von Ihrem System verwendeten Prozessor. Eine typische Ausgabe sieht zum Beispiel wie folgt aus:
processor : 0
vendor_id : GenuineIntel
cpu family : 15
model : 2
model name : Intel(R) Xeon(TM) CPU 2.40GHz
stepping : 7
cpu MHz : 2392.371
cache size : 512 KB
physical id : 0
siblings : 2
runqueue : 0
fdiv_bug : no
hlt_bug : no
f00f_bug : no
coma_bug : no
fpu : yes
fpu_exception : yes
cpuid level : 2
wp : yes
flags : fpu vme de pse tsc msr pae mce cx8 apic sep mtrr pge mca
cmov pat pse36 clflush dts acpi mmx fxsr sse sse2 ss ht tm
bogomips : 4771.02
processor — Gibt jedem Prozessor eine ID-Nummer. Wenn Ihr System nur �ber einen Prozessor verf�gt, wird nur 0 angezeigt.
cpu family — Zeigt Ihnen den Prozessortyp an, den Ihr System benutzt. Basiert Ihr Rechner auf Intel, stellen Sie die Zahl einfach vor "86", um den Wert zu berechnen. Das ist besonders dann n�tzlich, wenn Sie die Architektur eines �lteren Systems, wie 586, 486, oder 386, herausfinden m�chten. Da einige RPM Pakete f�r jede dieser speziellen Architekturen kompiliert werden, hilft Ihnen dieser Wert bei der Entscheidung, welches Packet zu installieren ist.
model name — Zeigt den Namen und den Projektnamen des Prozessors an.
cpu MHz — Zeigt die genaue Geschwindigkeit des Prozessors auf die tausendste Dezimalstelle in Megahertz an.
cache size — Zeigt die Menge von verf�gbarem Level 2 Cache des Prozessors an.
siblings — Zeigt die Anzahl von "sibling" CPUs auf der gleichen physikalischen CPU f�r Architekturen, die Hyper-Threading verwenden, an.
flags — Gibt eine Anzahl von Eigenschaften des Prozessors aus, wie zum Beispiel eine Floating Point Unit (FPU), oder die Verarbeitung von MMX-Befehlen.
5.2.5. /proc/crypto
Diese Datei zeigt s�mtliche kryptografische Ziffern an, die vom Linux-Kernel benutzt werden, inklusive zus�tzlichen Details f�r jede einzelne Ziffer. Eine /proc/crypto-Beispieldatei sieht wie folgt aus:
name : sha1
module : kernel
type : digest
blocksize : 64
digestsize : 20
name : md5
module : md5
type : digest
blocksize : 64
digestsize : 16
5.2.6. /proc/devices
Diese Datei zeigt die Zeichen- und Block-Ger�te an, die zur Zeit im Kernel konfiguriert sind (Ger�te, deren Module nicht im Kernel geladen sind, werden nicht ber�cksichtigt). Eine Beispiel-Ausgabe dieser virtuellen Datei finden Sie hier:
Die Ausgabe von /proc/devices enth�lt die Major Number und den Namen eines Ger�tes und ist in zwei gr��ere Sektionen aufgeteilt: Character devices und Block devices.
Zeichen-Ger�te (Character Devices) sind bis auf zwei wichtige Unterschiede sehr �hnlich zu Block-Ger�ten.
Block-Ger�te haben einen Puffer, der das Ordnen von Zugriffen vor der Ausf�hrung zul�sst. Das erm�glicht zum Beispiel bei Festplatten oder anderen Speicherger�ten eine effizientere Speicherung durch die F�higkeit die Informationen zuvor zu gliedern. Zeichen-Ger�te ben�tigen diese Pufferung nicht.
Block-Ger�te k�nnen Informationen in Datenbl�cken einer bestimmten Gr��e senden und empfangen. Diese Gr��e kann je nach Ger�t konfiguriert werden. Zeichen-Ger�te senden Daten, ohne eine vorkonfigurierte Gr��e zu beachten.
F�r weitere Informationen �ber Ger�te, sehen Sie die im Folgenden angegebene Dokumentation:
Diese Datei enth�lt eine Liste von registrierten ISA Direct Memory Access (DMA) Kan�len, die verwendet werden. Eine Beispieldatei von /proc/dma sieht wie folgt aus:
4: cascade
5.2.8. /proc/execdomains
Diese Datei zeigt die Execution Domains, die gegenw�rtig vom Linux-Kernel unterst�tzt werden, und die jeweilige Anzahl unterst�tzter "Personalities" (Pers�nlichkeiten) an.
0-0 Linux [kernel]
Betrachten Sie Execution Domains als "Pers�nlichkeit" eines bestimmten Betriebssystems. Da andere Bin�r-Formate wie Solaris, UnixWare oder FreeBSD mit Linux verwendet werden k�nnen, kann ein Programmierer die Art ver�ndern, wie das Betriebssystem bestimmte Systemaufrufe dieser Bin�rformate behandelt, in dem er die Pers�nlichkeit eines Tasks �ndert. Bis auf die Execution Domain PER_LINUX k�nnen unterschiedliche Pers�nlichkeiten als dynamisch ladbare Module implementiert werden.
5.2.9. /proc/fb
Diese Datei enth�lt eine Liste von Framebuffer-Ger�ten, inklusive der Framebuffer-Ger�tenummer und dem zust�ndigen Treiber. Eine typische Ausgabe von /proc/fb f�r ein System mit einem Framebuffer-Ger�t sieht wie folgt oder �hnlich aus:
0 VESA VGA
5.2.10. /proc/filesystems
Diese Datei zeigt eine Liste von Dateisystemarten an, die zur Zeit vom Kernel unterst�tzt werden. Eine Beispielausgabe mit einem generischen /proc/filesystems sieht �hnlich wie folgendes aus:
Die erste Spalte zeigt an, ob die Dateisysteme auf einem Block-Ger�t liegen; wenn in der ersten Spalte nodev steht, bedeutet das, dass Sie nicht auf ein Block-Ger�t gemountet sind. Die zweite Spalte zeigt die Namen des unterst�tzten Dateisystems an.
Der mount Befehl durchsucht die hier aufgelisteten Dateisysteme, wenn keines als Argument angegeben wurde.
5.2.11. /proc/interrupts
Diese Datei zeigt die Anzahl von Interrupts pro IRQ auf der x86 Architektur an. Eine typische /proc/interrupts Datei �hnelt dem Folgenden:
Die erste Spalte bezeichnet die IRQ Nummer. Jede CPU im Rechner hat ihre eigene Spalte und ihre eigenen Interrupts pro IRQ. Die n�chste Spalte bezeichnet den Typ des Interrupts und die letzte Spalte enth�lt den Namen des Ger�ts, das auf diesem IRQ angesprochen werden kann.
Jeder der Interrupt-Typen, die plattform-spezifisch sind, in dieser Datei hat eine unterschiedliche Bedeutung. Bei x86 Rechnern kommen folgende Werte h�ufig vor:
XT-PIC — Die alten AT-Rechner Interrupts.
IO-APIC-edge — Das Spannungssignal dieses Interrupts variiert zwischen tief und hoch, und hat eine Flanke, an der der Interrupt ausgel�st und nur einmal signalisiert wird. Dieser Interrupt-Typ wird wie der IO-APIC-level Interrupt nur auf Systemen mit Prozessoren der 586 Familie und h�her benutzt.
IO-APIC-level — Erzeugt Interrupts, wenn das Spannungssignal hoch geht, solange, bis das Signal wieder niedrig ist.
5.2.12. /proc/iomem
Diese Datei zeigt Ihnen das aktuelle Mapping des Systemspeichers f�r jedes physikalische Ger�t an:
00000000-0009fbff : System RAM
0009fc00-0009ffff : reserved
000a0000-000bffff : Video RAM area
000c0000-000c7fff : Video ROM
000f0000-000fffff : System ROM
00100000-07ffffff : System RAM
00100000-00291ba8 : Kernel code
00291ba9-002e09cb : Kernel data
e0000000-e3ffffff : VIA Technologies, Inc. VT82C597 [Apollo VP3]
e4000000-e7ffffff : PCI Bus #01
e4000000-e4003fff : Matrox Graphics, Inc. MGA G200 AGP
e5000000-e57fffff : Matrox Graphics, Inc. MGA G200 AGP
e8000000-e8ffffff : PCI Bus #01
e8000000-e8ffffff : Matrox Graphics, Inc. MGA G200 AGP
ea000000-ea00007f : Digital Equipment Corporation DECchip 21140 [FasterNet]
ea000000-ea00007f : tulip
ffff0000-ffffffff : reserved
Die erste Spalte zeigt die Speicherregister an, die von jedem der verschiedenen Speichertypen verwendet werden. Die zweite Spalte zeigt die Art des Speichers in diesem Register an. Diese Spalte zeigt Ihnen vor allem auch an, welche Speicherregister vom Kernel im Systemspeicher benutzt werden, oder, wenn z.B. Ihre Netzwerkschnittstelle mehrere Ethernetports hat, welcher Port welche Speicherregister verwendet.
5.2.13. /proc/ioports
Die Ausgabe von /proc/ioports liefert eine Liste von zur Zeit registrierten Port-Regionen zur I/O Kommunikation mit einem Ger�t. Diese Datei kann sehr lang sein; der Anfang kann �hnlich wie hier aussehen:
Die erste Spalte zeigt den Adressbereich des I/O-Ports an, der f�r ein Ger�t in der zweiten Spalte reserviert ist.
5.2.14. /proc/kcore
Diese Datei repr�sentiert den physikalischen Speicher des Systems und wird im core-Dateiformat abgespeichert. Im Gegensatz zu den meisten /proc Dateien, zeigt kcore seine Gr��e an. Dieser Wert wird in Bytes angezeigt und entspricht der Gr��e des physikalischen Speichers (RAM) plus 4KB.
Der Inhalt dieser Datei ist so konzipiert, dass er nur von einem Debugger wie gdb untersucht werden kann, und ansonsten nicht lesbar ist.
Achtung
�ffnen Sie die virtuelle Datei /proc/kcore nicht. Die Inhalte der Datei werden als Textausgabe unlesbar auf dem Bildschirm angezeigt. Wenn Sie diese Datei unbeabsichtigt �ffnen, dr�cken Sie [Strg]-[C], um den Prozess zu stoppen und kehren Sie mit reset zum Befehlszeilenprompt zur�ck.
5.2.15. /proc/kmsg
In dieser Datei befinden sich Mitteilungen, die vom Kernel erstellt wurden. Diese Mitteilungen werden dann von anderen Programmen, wie z.B. /sbin/klogd oder /bin/dmesg, hier abgerufen.
5.2.16. /proc/loadavg
Diese Datei bietet eine �bersicht �ber die durchschnittliche Auslastung in Hinsicht auf die CPU und IO �ber einen gewissen Zeitraum und liefert au�erdem zus�tzliche Informationen, die vom uptime und anderen Befehlen benutzt werden. Eine /proc/loadavg-Beispieldatei finden Sie hier:
0.20 0.18 0.12 1/80 11206
Die ersten drei Spalten messen die CPU- und IO-Ausnutzung der letzten 1-, 5- und 10-min�tigen Perioden. Die vierte Spalte zeigt die Anzahl der zur Zeit laufenden Prozesse und die Gesamtanzahl der Prozesse an. Die letzte Spalte zeigt die letzte Prozess-ID an, die verwendet wurde.
5.2.17. /proc/locks
Diese Datei zeigt die Dateien an, die zur Zeit vom Kernel gesperrt sind. Der Inhalt dieser Datei enth�lt interne Debugging-Daten des Kernels und kann stark variieren, je nach Benutzungsgrad des Systems. Eine Beispiel /proc/locks Datei eines Systems mit leichter Belastung finden Sie hier:
Jeder Sperre wird eine einmalige Zahl am Anfang jeder Zeile zugeordnet. Die zweite Spalte zeigt den verwendeten Sperr-Typ an, wobei FLOCK f�r die �lteren UNIX Dateisperren des flock Systemaufrufs steht. POSIX wiederum steht f�r die neueren POSIX-Sperren mit dem lockf Systemaufruf.
Die dritte Spalte kann zwei Werte haben: ADVISORY oder MANDATORY. ADVISORY bedeutet, dass die Sperre andere Benutzer nicht vom Datenzugriff abh�lt; nur andere Sperr-Versuche werden verhindert. MANDATORY bedeutet, dass kein anderer Datenzugriff zugelassen wird, solange die Sperre bestehen bleibt. Die vierte Spalte zeigt an, ob die Sperre dem Eigent�mer Lese- oder Schreibzugriff (READ oder WRITE) erlaubt und die f�nfte Spalte zeigt die ID des gesperrten Prozesses an. Die sechste Spalte zeigt die ID der gesperrten Datei, in folgendem Format an: MAJOR-DEVICE:MINOR-DEVICE:INODE-NUMBER. Die siebte und achte Spalte zeigen Anfang und Ende der in der Datei gesperrten Region.
5.2.18. /proc/mdstat
Diese Datei enth�lt die aktuellen Informationen zu Konfigurationen mit mehreren Platten und RAID. Wenn Ihr System keine solche Konfiguration enth�lt, sieht Ihre /proc/mdstat Datei vermutlich so �hnlich aus:
Personalities :
read_ahead not set
unused devices: <none>
Diese Datei bleibt solange in dem o.g. Zustand bis Sie ein Software-RAID erstellt haben oder md existiert. Dann k�nnen Sie /proc/mdstat anzeigen, um sich ein Bild davon zu machen, was gerade mit Ihren mdX RAID-Ger�ten passiert.
Die folgende /proc/mdstat Datei zeigt ein System mit dem Ger�t md0, das als RAID 1 Ger�t konfiguriert ist und zur Zeit die Platten neu synchronisiert:
Dies ist eine der eher h�ufig benutzten Dateien im Verzeichnis /proc, da sie viele wertvolle Informationen �ber die RAM-Auslastung des Systems ausgibt.
Die folgende virtuelle Beispieldatei /proc/meminfo stammt von einem System mit 256MB Ram und 384MB Swap-Space:
Viele der hier ausgegebenen Informationen werden von den Befehlen free, top und ps verwendet. Die Ausgabe von free ist sogar im Aufbau und Inhalt �hnlich wie /proc/meminfo. Wenn Sie die Datei /proc/meminfo direkt ansehen, k�nnen Sie noch mehr Details ansehen:
MemTotal — Gesamte RAM-Gr��e in Kilobytes.
MemFree — Die Menge von physikalischem RAM, die vom System nicht benutzt wird, in Kilobytes.
Buffers — Die Gr��e des physikalischen RAM in Kilobytes, der f�r Dateipufferung verwendet wird.
Cached — Die Menge des physikalischen RAM, welcher als Cache verwendet wird, in Kilobyte.
SwapCached — Die Menge des als Cache verwendeten Swap, in Kilobyte.
Active — Die Gesamtmenge des Puffer oder Page-Cache-Speicher in Kilobyte, der aktiv verwendet wird. Dies ist Speicher der erst k�rzlich benutzt wurde und f�r gew�hnlich nicht f�r andere Zwecke zur�ckgefordert wird.
Inactive — Die Gesamtmenge des Puffer oder Page-Cache-Speicher in Kilobyte, der frei ist und zur Verf�gung steht. Dies ist Speicher der nicht erst k�rzlich benutzt wurde und f�r andere Zwecke verwendet werden kann.
HighTotal und HighFree — Die Gesamtmenge und der freie Speicher in Kilobytes, die nicht direkt in den Kernelbereich gemappt werden. Die Werte von HighTotal k�nnen von Kernel zu Kernel anders sein.
LowTotal und LowFree — Die Gesamtmenge und der freie Speicher, die direkt in den Kernelbereich gemappt werden. Die Werte von LowTotal k�nnen von Kernel zu Kernel anders sein.
SwapTotal — Die gesamte verf�gbare Swapgr��e, in Kilobyte.
SwapFree — Die Gesamtmenge von freiem Swapspeicher, in Kilobyte.
Dirty — Die Gesamtmenge des Puffer oder Page-Cache-Speicher in Kilobyte, der darauf wartet auf die Festplatte zur�ckgeschrieben zu werden.
Writeback — Die Gesamtmenge des Speichers in Kilobyte, der zur Festplatte zur�ckgeschrieben wird.
Mapped — Die Gesamtmenge des Speichers in Kilobyte, welche zum Mapping von Ger�ten, Dateien oder Bibliotheken mittels dem Befehl mmap verwendet wurden.
Slab — Die Gesamtmenge an Speicher in Kilobyte, die vom Kernel zum Cachen von Datenstrukturen f�r dessen eigenen Bedarf verwendet wurden.
Commited_AS — Die Gesamtmenge von gesch�tztem Speicher in Kilobyte, welcher zur Ausf�hrung der Arbeitslast. Dieser Wert repr�sentiert den Wert im schlimmsten Fall und beinhaltet ebenso Swap-Speicher.
PageTables — Die Gesamtmenge von Speicher in Kilobyte, welcher der niedrigsten Stufe von Seiten-Tabellen gewidmet ist.
VMallocTotal — Die Gesamtmenge von Speicher in Kilobyte, des gesamten, allokierten virtuellen Adressbereichs.
VMallocUsed — Die Gesamtmenge von Speicher in Kilobyte von benutztem virtuellem Adressbereich.
VMallocChunk — Der gr��te, zusammenh�ngende Speicherblock in Kilobyte von verf�gbarem, virtuellem Adressbereich.
HugePages_Total — Die vollst�ndige Anzahl von Hugepages f�r das System. Diese Nummer wird berechnet, indem Hugepagesize durch die Megabytes, die in /proc/sys/vm/hugetlb_pool f�r hugepages reserviert wurden, geteilt wird. Diese Statistik erscheint lediglich auf x86-, Itanium- und AMD64-Architekturen.
HugePages_Free — Die vollst�ndige Anzahl von Hugepages die dem System zur verf�gung stehen. Diese Statistik erscheint lediglich auf x86-, Itanium- und AMD64-Architekturen.
Hugepagesize — Die Gr��e f�r jede Hugepages-Einheit in Kilobytes. Der Standardwert ist 4096 KB auf Uniprocessor-Kernels f�r 32-Bit Architekturen. F�r SMP und Hugemem-Kernel ist der Standardwert 2048 KB. F�r 64-Bit Architekturen ist der Standardwert 262144 KB. Diese Statistik erscheint lediglich auf x86-, Itanium- und AMD64-Architekturen.
5.2.20. /proc/misc
Diese Datei listet verschiedene Treiber auf, die im Major-Ger�t mit der Nummer 10 aufgef�hrt sind:
63 device-mapper
175 agpgart
135 rtc
134 apm_bios
Die erste Spalte zeigt die Minor-Nummer des Ger�ts an und die zweite Spalte zeigt den benutzten Treiber an.
5.2.21. /proc/modules
Diese Datei zeigt eine Liste aller Module an, die im Kernel geladen wurden. Ihr Inhalt h�ngt von der Konfiguration und vom System ab; die Organisation sollte aber �hnlich sein wie in dieser Ausgabe von /proc/modules:
Anmerkung
Dieses Beispiel wurde in ein lesbares Format umformatiert. Der gr��te Teil dieser Information kann auch mit dem Befehl /sbin/lsmod angezeigt werden.
nfs 170109 0 - Live 0x129b0000
lockd 51593 1 nfs, Live 0x128b0000
nls_utf8 1729 0 - Live 0x12830000
vfat 12097 0 - Live 0x12823000
fat 38881 1 vfat, Live 0x1287b000
autofs4 20293 2 - Live 0x1284f000
sunrpc 140453 3 nfs,lockd, Live 0x12954000
3c59x 33257 0 - Live 0x12871000
uhci_hcd 28377 0 - Live 0x12869000
md5 3777 1 - Live 0x1282c000
ipv6 211845 16 - Live 0x128de000
ext3 92585 2 - Live 0x12886000
jbd 65625 1 ext3, Live 0x12857000
dm_mod 46677 3 - Live 0x12833000
Die erste Spalte beinhaltet den Namen des Moduls.
Die zweite Spalte verweist auf die Speichergr��e des Moduls in Bytes.
Die dritte Spalte listet die Anzahl der Instanzen des Moduls, die derzeit geladen sind. Ein Wert von Null repr�sentiert ein ungeladenens Modul.
Die vierte Spalte gibt an, ob das Modul von der Anwesenheit eines anderen Moduls abh�ngig ist, um zu funktionieren und listet gleichzeitig diese anderen Module auf.
Die f�nfte Spalte gibt an, in welchem Ladestatus sich das Modul befindet: Live, Loading oder Unloadingsind die einzigen m�glichen Werte.
Die sechste Spalte listet den gegenw�rtigen Kernel-Speicher-Offset f�r das geladene Modul. Diese Information kann f�r Debugging-Zwecke n�tzlich sein oder auch um Tools wie z.B. oprofile einzustellen.
5.2.22. /proc/mounts
Diese Datei gibt Ihnen einen kurzen �berblick �ber alle Mounts im System:
Die Ausgabe aus dieser Datei ist sehr �hnlich zur Ausgabe von /etc/mtab, mit dem Unterschied, dass /proc/mount aktueller sein kann.
Die erste Spalte bezeichnet das Ger�t das gemountet ist, wobei die zweite Spalte den zugeh�rigen Mount-Punkt anzeigt. Die dritte Spalte enth�lt den Dateisystemtyp und die vierte Spalte zeigt an, ob ein Dateisystem nur zum Lesen (ro) oder auch zum Schreiben (rw) gemountet ist. Die f�nfte und sechste Spalte sind Dummy-Werte um das Format von /etc/mtab zu emulieren.
5.2.23. /proc/mtrr
Diese Datei bezieht sich auf die aktuellen Memory Type Range Registers (MTRRs), die im System verwendet werden. Wenn Ihre System Architektur MTRRs unterst�zt, k�nnte Ihre Datei /proc/mtrr so �hnlich wie diese aussehen:
MTRRs werden seit der Intel P6 Familie benutzt (Pentium II und h�her), um den Zugriff des Prozessors auf Speicherbereiche zu steuern. Wenn Sie eine Grafikkarte im PCI oder AGP Bus einsetzen, kann eine richtig konfigurierte /proc/mtrr Datei die Leistung um 150% erh�hen.
In den meisten F�llen werden diese Werte standardm��ig richtig f�r Sie eingestellt. Weitere Informationen zur manuellen Konfiguration dieser Datei, finden Sie unter folgender URL:
Diese Datei beinhaltet Informationen �ber die Zuweisung von Partitions-Bl�cken. Ein Sampling dieser Datei von einem Grundsystem sieht �hnlich wie Folgendes aus:
major minor #blocks name
3 0 19531250 hda
3 1 104391 hda1
3 2 19422585 hda2
253 0 22708224 dm-0
253 1 524288 dm-1
Die meisten Infomationen hier sind nicht sehr wichtig f�r die meisten Benutzer. Die folgenden Zeilen allerdings ausgenommen:
major — Die Major-Nummer des Ger�tes, auf dem diese Partition liegt. Die Major-Nummer in unserem Beispiel (3) entspricht dem Block-Ger�t ide0 in /proc/devices.
minor — Die Minor-Nummer des Ger�ts, auf dem diese Partition liegt. Diese dient dazu, die Partionen auf verschiedene physikalische Ger�te aufzuteilen und h�ngt mit der Zahl am Ende des Partitionsnamens zusammen.
#blocks — Listet die Anzahl von Plattenbl�cken auf, die in einer bestimmten Partition enthalten sind.
name — Der Name der Partition.
5.2.25. /proc/pci
Diese Datei enth�lt eine volle Auflistung jedes PCI-Ger�ts in Ihrem System. Wenn Sie viele PCI-Ger�te im System haben, kann /proc/pci sehr lang werden. Ein Beispiel aus dieser Datei auf einem Standardrechner:
Bus 0, device 0, function 0:
Host bridge: Intel Corporation 440BX/ZX - 82443BX/ZX Host bridge (rev 3).
Master Capable. Latency=64.
Prefetchable 32 bit memory at 0xe4000000 [0xe7ffffff].
Bus 0, device 1, function 0:
PCI bridge: Intel Corporation 440BX/ZX - 82443BX/ZX AGP bridge (rev 3).
Master Capable. Latency=64. Min Gnt=128.
Bus 0, device 4, function 0:
ISA bridge: Intel Corporation 82371AB PIIX4 ISA (rev 2).
Bus 0, device 4, function 1:
IDE interface: Intel Corporation 82371AB PIIX4 IDE (rev 1).
Master Capable. Latency=32.
I/O at 0xd800 [0xd80f].
Bus 0, device 4, function 2:
USB Controller: Intel Corporation 82371AB PIIX4 USB (rev 1).
IRQ 5.
Master Capable. Latency=32.
I/O at 0xd400 [0xd41f].
Bus 0, device 4, function 3:
Bridge: Intel Corporation 82371AB PIIX4 ACPI (rev 2).
IRQ 9.
Bus 0, device 9, function 0:
Ethernet controller: Lite-On Communications Inc LNE100TX (rev 33).
IRQ 5.
Master Capable. Latency=32.
I/O at 0xd000 [0xd0ff].
Non-prefetchable 32 bit memory at 0xe3000000 [0xe30000ff].
Bus 0, device 12, function 0:
VGA compatible controller: S3 Inc. ViRGE/DX or /GX (rev 1).
IRQ 11.
Master Capable. Latency=32. Min Gnt=4.Max Lat=255.
Non-prefetchable 32 bit memory at 0xdc000000 [0xdfffffff].
Diese Ausgabe zeigt eine Liste aller PCI-Ger�te an, sortiert nach Bus, Ger�t und Funktion. Au�er Namen und Version eines Ger�tes, gibt Ihnen diese Liste auch detaillierte IRQ-Informationen, so dass ein Administrator Konflikten schnell beikommen kann.
Tipp
F�r eine besser lesbare Version dieser Informationen geben Sie Folgendes ein:
/sbin/lspci -vb
5.2.26. /proc/slabinfo
Diese Datei gibt Ihnen Informationen �ber die Speicherbenutzung im slab Level. Linux Kernel �ber 2.2 benutzen slab pools, um Speicher �ber der Seiten-Ebene zu verwalten. Oft benutzte Objekte besitzen deren eigene Slab Pools.
Anstatt die sehr umfangreiche Datei /proc/slabinfo manuell zu durchsuchen, kann das Programm /usr/bin/slabtop verwendet werden, welches die Cache-Infos des Kernels in Echtzeit anzeigt. Das Programm erlaubt eine individuelle Einstellung wie zum Beispiel die Spaltensortierung und die Anzeige-Refreshrate.
Ein Screen Shot von /usr/bin/slabtop sieht normalerweise wie folgendes Beispiel aus:
Einige der weitl�ufiger benutzten Statistiken in /proc/slabinfo, welche in /usr/bin/slabtop inkludiert werden, beinhalten:
OBJS — Die Gesamtanzahl der Objekte (Speicher-Bl�cke), inklusive denjenigen, die gerade benutzt werden (allokiert) und einigen in Reserve, die nicht benutzt werden.
ACTIVE — Anzahl der Objekte (Speicherbl�cke), welche benutzt werden (allokiert).
USE — Prozentsatz aller aktiven Objekte. ((ACTIVE/OBJS)(100))
OBJ SIZE — Die Gr��e der Objekte.
SLABS — Die Gesamtanzahl der Slabs.
OBJ/SLAB — Die Anzahl der Objekte, die in ein Slab passen.
CACHE SIZE — Die Cache-Gr��e des Slab.
NAME — Der Name des Slab.
F�r weitere Informationen �ber das Programm /usr/bin/slabtop, siehe die slabtop man-Seite.
5.2.27. /proc/stat
Diese Datei enth�lt diverse Statistiken �ber das System seit dem letzten Neustart. Der Inhalt von /proc/stat, welcher auch sehr lang sein kann, f�ngt �hnlich wie unser Beispiel an:
cpu — Misst die Anzahl der jiffies (1/100 einer Sekunde f�r x86-Systeme) in denen das System sich im Benutzermodus, Benutzermodus mit niedriger Priorit�t (nice), Systemmodus, Idle-Task, I/O-Wait, Interruptanfrage (Interrupt Request IRQ (hardirq) - hardwarem��ig) und entsprechende softwarem��ige Interruptanfrage, softirq, befunden hat. Jedes Hardware-Ereignis l�st eine hardwarem��ige IRQ aus. Die Hardware-IRQ �bernimmt die minimale Arbeit der Aufbereitung der Software-IRQs, welche die meiste Arbeit bei der eigentlichen Ausf�hrung �bernehmen. Software-IRQs besitzen eine niedrigere Priorit�t als Hardware-IRQs und k�nnen daher �fter unterbrochen werden. Die Gesamtanzahl aller CPUs wird ganz oben angef�hrt, w�hrend jede individuelle CPU darunter mit deren eigener Statistik aufgelistet ist. Das folgende Beispiel ist eine 4-Weg Intel Pentium Xeon Konfiguration mit aktiviertem Multithreading und zeigt daher 4 physikalische Prozessoren und vier virtuelle Prozessoren an, was eine Gesamtanzahl von acht Prozessoren ergibt.
page — Anzahl der Speicherseiten, die das System von Platte und auf Platte geschrieben hat.
swap — Anzahl der Swap-Seiten, die das System von Platte und auf Platte geschrieben hat.
intr — Anzahl der Interrupts, die im System aufgetreten sind.
btime — Die Boot-Zeit, gemessen in Sekunden seit dem 1 Januar 1970, auch bekannt als epoch.
5.2.28. /proc/swaps
Diese Datei misst den Swapspeicher und seine Auslastung. F�r ein System mit nur einer Swap-Partition k�nnte die Ausgabe von /proc/swap �hnlich wie Folgt aussehen:
Filename Type Size Used Priority
/dev/mapper/VolGroup00-LogVol01 partition 524280 0 -1
Obwohl Sie einige dieser Informationen auch in anderen Dateien im Verzeichnis /proc/ finden, liefert Ihnen die Datei /proc/swap einen �berblick �ber alle Swap-Dateinamen, Typen des Swap-Space und die Gesamtgr��e sowie die verwendete Gr��e (in Kilobyte). Die Priorit�tsspalte ist sinnvoll wenn mehrere Swap-Dateien benutzt werden. Je niedriger die Priorit�t, desto wahrscheinlicher wird eine Swap-Datei benutzt.
5.2.29. /proc/sysrq-trigger
Unter Verwendung des Befehls echo, kann ein Remote-Benutzer System-Request-Key-Befehle wie an einem lokalen Terminal ausf�hren. Um mit echo den Wert in diese Datei zu schreiben, muss /proc/sys/kernel/sysrq auf einen Wert ungleich 0 gesetzt sein. F�r weitere Informationen �ber den System-Request-Key, Sehen Sie Abschnitt 5.3.9.3.
Obwohl man zu dieser Datei schreiben kann, diese kann nicht gelesen werden, nicht einmal vom root-Benutzer.
5.2.30. /proc/uptime
Diese Datei enth�lt Informationen dar�ber, wie lange das System seit dem letzten Neustart l�uft. Die Ausgabe von /proc/uptime ist relativ gering:
350735.47 234388.90
Die erste Zahl zeigt die Sekundenzahl an, die das System bereits l�uft. Die zweite Zahl zeigt die Sekunden an, wielange die Maschine idle (im Leerlauf) war.
5.2.31. /proc/version
Diese Datei zeigt die Version des Linux-Kernels und von gcc an und au�erdem die Version von Red Hat Enterprise Linux, die auf dem System installiert ist:
Linux version 2.6.8-1.523 ([email protected]) (gcc version 3.4.1 20040714 \
(Red Hat Enterprise Linux 3.4.1-7)) #1 Mon Aug 16 13:27:03 EDT 2004
Diese Information wird f�r eine Vielzahl von Zwecken benutzt, unter anderem um Versionsdaten am Login-Prompt auszugeben.