3.1.11 Anlegen von Dateisystemen
3.1.11.1 Partitionierung der Festplatte
Ich bevorzuge die Verwendung verschiedener Partitionen f�r verschiedene
Verzeichnisb�ume, um Sch�den bei Systemabst�rzen vorzubeugen. Ein Beispiel
daf�r ist:
/ == (/ + /boot + /bin + /sbin)
== 50MB+
/tmp == 100MB+
/var == 100MB+
/home == 100MB+
/usr == 700MB+ mit X
/usr/local == 100MB
Die Gr��e des /usr
-Verzeichnis h�ngt sehr von installierten
X-Windows-Anwendungen und der Dokumentation ab. /usr/
kann rund
300MB gro� sein, wenn man nur mit der Konsole arbeitet, wobei 2GB–3GB
keine un�bliche Gr��e ist, wenn man viele Gnome-Anwendungen installiert hat.
Wird /usr/
zu gro�, so ist das Verschieben von
/usr/share/
auf eine andere Partition die effektivste L�sung. Mit
den neuen gro�en vorgefertigten Linux 2.4er-Kernel, kann /
mehr
als 200MB ben�tigen.
Zum Beispiel ist der aktuelle Status meines Internet-Gateway-Rechners wie folgt
(Ausgabe des df -h Kommandos):
Filesystem Gr��e Benut Verf Ben% Eingeh�ngt auf
/dev/hda3 300M 106M 179M 38% /
/dev/hda7 100M 12M 82M 13% /home
/dev/hda8 596M 53M 513M 10% /var
/dev/hda6 100M 834k 94M 1% /var/lib/cvs
/dev/hda9 596M 222M 343M 40% /usr
/dev/hda10 596M 130M 436M 23% /var/cache/apt/archives
/dev/hda11 1.5G 204M 1.2G 14% /var/spool/squid
(Der gro�e reservierte Bereich f�r /var/spool/squid/
ist f�r einen
Proxy-Cache f�r den Paketdownload.)
Es folgt die fdisk -l Ausgabe zur Veranschaulichung einer
m�glichen Partitionierung:
# fdisk -l /dev/hda # Kommentar
/dev/hda1 1 41 309928+ 6 FAT16 # DOS
/dev/hda2 42 84 325080 83 Linux # nicht benutzt
/dev/hda3 * 85 126 317520 83 Linux # root Partition
/dev/hda4 127 629 3802680 5 Extended
/dev/hda5 127 143 128488+ 82 Linux swap
/dev/hda6 144 157 105808+ 83 Linux
/dev/hda7 158 171 105808+ 83 Linux
/dev/hda8 172 253 619888+ 83 Linux
/dev/hda9 254 335 619888+ 83 Linux
/dev/hda10 336 417 619888+ 83 Linux
/dev/hda11 418 629 1602688+ 83 Linux
Einige nicht benutzte Partitionen existieren. Diese sind f�r die Installation
einer zweiten Linux-Distribution oder als Erweiterung f�r wachsende
Verzeichnisb�ume vorgesehen.
3.1.11.2 Mounten von Dateisystemen
Das korrekte Mounten der obigen Dateisysteme wird durch folgende
/etc/fstab
erreicht:
# /etc/fstab: statische Dateisystem-Informationen.
#
# Dateisystem Mountverzeichnis Typ Optionen dump Durchgang
/dev/hda3 / ext2 defaults,errors=remount-ro 0 1
/dev/hda5 none swap sw 0 0
proc /proc proc defaults 0 0
/dev/fd0 /floppy auto defaults,user,noauto 0 0
/dev/cdrom /cdrom iso9660 defaults,ro,user,noauto 0 0
#
# einige separate Partitionen
/dev/hda7 /home ext2 defaults 0 2
/dev/hda8 /var ext2 defaults 0 2
/dev/hda6 /var/lib/cvs ext2 defaults 0 2
# noatime beschleunigt den Dateizugriff beim Lesen
/dev/hda9 /usr ext2 defaults,noatime 0 2
/dev/hda10 /var/cache/apt/archives ext2 defaults 0 2
# sehr gro�e Partition f�r Proxy-Cache
/dev/hda11 /var/spool/squid ext2 rw 0 2
# DOS-Backup
/dev/hda1 /mnt/dos vfat rw,noauto 0 0
# Backup des Linux Systems
/dev/hda2 /mnt/linux ext2 rw,noauto 0 0
#
# nfs-mounts
mickey:/ /mnt/mickey nfs ro,noauto,intr 0 0
goofy:/ /mnt/goofy nfs ro,noauto,intr 0 0
# minnie:/ /mnt/minnie smbfs ro,soft,intr,credentials={filename} 0 2
F�r NFS wird noauto,intr kombiniert mit der standardm��igen
hard-Option benutzt. Damit ist es m�glich, aufgrund abgebrochener
Verbindung h�ngende Prozesse mit Strg-C zu beenden.
F�r einen mit Samba (smbfs) angebundenen Windows Rechner ist
rw,auto,soft,intr eine gute Option. Siehe auch Samba-Konfiguration, Abschnitt 3.5.
F�r ein Diskettenlaufwerk ist noauto,rw,sync,user,exec zu
empfehlen, da dies Besch�digungen des Dateisystems durch einem unbeabsichtigten
Diskettenauswurf vor einem umount-Aufruf verhindert, allerdings verlangsamt
dies auch den Schreibzugriff.
3.1.11.3 Autofs-mount
Wichtige Punkte zu auto-mount:
-
Laden Sie das vfat-Modul, so dass /etc/auto.misc
die
Zeile -fstype=auto enthalten kann:
# modprobe vfat # vor dem Zugriff auf die Diskette
... oder um dies zu automatisieren
# echo "vfat" >> /etc/modules
... jetzt das System neu starten.
-
Die Datei /etc/auto.misc
ist wie folgt anzupassen:
floppy -fstype=auto,sync,nodev,nosuid,gid=100,umask=000 :/dev/fd0
... wobei gid=100 f�r "users" steht.
-
Erzeugen Sie nun die Links cdrom
und floppy
in
/home/user
, die auf /var/autofs/misc/cdrom
bzw. /var/autofs/misc/floppy
verweisen.
-
Nun ist user der "users"-Gruppe hinzuzuf�gen.
3.1.11.4 NFS-mount
Der externe Linux-NFS-Server (goofy) befindet sich hinter einer Firewall
(gateway). Ich habe eine sehr lockere Sicherheitspolitik in meinem LAN, da ich
der einzige Nutzer bin. Zum Aktivieren des NFS-Zugangs muss auf der
NFS-Serverseite die Datei /etc/exports
erzeugt werden:
# /etc/exports: die Zugriffskontrollliste f�r Dateisysteme, auf die
# NFS-Clients zugreifen sollen. Siehe exports(5).
/ (rw,no_root_squash)
Dies ist n�tig, um den NFS-Server zu konfigurieren, nachdem die NFS-Server- und
Client-Pakete installiert und aktiviert wurden.
Der Einfachheit halber erzeuge ich �blicherweise eine einzige 2GB Partition f�r
eine experimentelle oder schnelle zweite Linuxinstallation. Ich teile
wahlweise die swap- und /tmp
-Partitionen f�r diese Installationen.
Ein aus mehreren Partitionen bestehendes System ist f�r diese Verwendung zu
kompliziert. Wenn nur ein einfaches Konsolen-System ben�tigt wird, so sind
500MB mehr als ausreichend.