NOTE: CentOS Enterprise Linux is built from the Red Hat Enterprise Linux source code. Other than logo and name changes CentOS Enterprise Linux is compatible with the equivalent Red Hat version. This document applies equally to both Red Hat and CentOS Enterprise Linux.
Linuxtopia - CentOS Enterprise Linux Rerenzhandbuch- Fonts
Red Hat Enterprise Linux verwendet zwei Methoden, um Fonts und die Anzeige unter X zu regeln. Das neuere Fontconfig Font-Subsystem vereinfacht das Font-Management und liefert erweitere Anzeigefunktionen, wie Anti-Aliasing. Dieses System wird automatisch f�r Applikationen verwendet, welche unter Verwendung entweder des Qt 3 oder des GTK+ 2 graphischen Toolkits entwickelt wurden.
Aus Gr�nden der Kompatibilit�t, enth�lt Red Hat Enterprise Linux auch das originale, Core X, Font-Subsystem. Dieses System, welches mehr als 15 Jahre alt ist, ist um den X Font Server (xfs) basiert.
Dieser Abschnitt beschreibt das Konfigurieren von Fonts unter Verwendung beider Systeme.
7.4.1. Fontconfig
Das Fontconfig Font-Subsystem erlaubt Applikationen den Zugriff auf Fonts des Systems und die Verwendung von Xft oder eines anderen Render-Mechanismus, um Fontconfig Fonts mit einem fortgeschrittenen Anti-Aliasing zu versehen. Graphische Applikationen k�nnen die Xft-Library mit Fontconfig dazu benutzen, Text auf dem Bildschirm darzustellen.
Mit der Zeit wird das Fontconfig/Xft Font-Subsystem das Core X Font-Subsystem vollst�ndig abl�sen.
Wichtig
Das Fontconfig Font-Subsystem arbeitet noch nicht mit OpenOffice.org, das eigene Font-Render-Technologien verwendet.
Es ist wichtig zu beachten, dass Fontconfig die Konfigurationsdatei /etc/fonts/fonts.conf besitzt. Hierbei sollte keine manuelle Bearbeitung stattfinden.
Tipp
W�hrend dem �bergang zum neuen Font-System, werden GTK+ 1.2 Applikationen von �nderungen, welche �ber den Font Preferences Dialog (Main Menu Button [auf dem Panel] => Preferences => Font) get�tigt werden, nicht betroffen. F�r diese Applikationen kann eine Font durch Hinzuf�gen der folgenden Zeile zur Datei ~/.gtkrc.mine konfiguriert werden:
Ersetzen Sie <font-specification> mit einer Fontangabe im traditionellen, von X-Applikationen verwendeten, Format, wie -adobe-helvetica-medium-r-normal--*-120-*-*-*-*-*-*. Eine vollst�ndige Liste der Core-Fonts kann durch Ausf�hren von xlsfonts erhalten oder durch Verwendung von xfontsel interaktiv erzeugt werden.
7.4.1.1. Hinzuf�gen von Fonts zu Fontconfig
Das Hinzuf�gen von neuen Fonts zum Fontconfig-Subsystem ist ein einfacher und direkter Vorgang.
Um systemweit Schrifts�tze hinzuzuf�gen, kopieren Sie die neuen Fonts in das Verzeichnis /usr/share/fonts/. Es hat sich als n�tzlich erwiesen ein Unterverzeichnis zu erstellen, wie z.B. local/ oder �hnlich, um zwischen Fonts unterscheiden zu k�nnen, welche vom Benutzer und welche standardm��ig installiert worden sind.
Um Fonts f�r einen gewissen Benutzer hinzuzuf�gen, kopieren Sie die Fonts in das Unterverzeichnis .fonts/ im Hauptverzeichnis des Benutzers.
Benutzen Sie den Befehl fc-cache um die Font-Information im Cache zu aktualisieren, wie folgend beschrieben:
fc-cache <path-to-font-directory>
Ersetzen Sie <path-to-font-directory> mit dem Verzeichnis, das die neuen Fonts enth�lt (entweder /usr/share/fonts/local/ oder /home/<user>/.fonts/).
Tipp
Individuelle Benutzer k�nnen Fonts auch graphisch installieren, indem Sie fonts:/// in der Adress-Leiste von Nautilus angeben, und neue Font-Dateien �ber Drag-and-Drop dort hinein kopieren.
Wichtig
Wenn der Font-Dateiname in .gz ended, ist dies eine komprimierte Datei und diese kann nicht direkt verwendet werden. Die darin enthaltenen Dateien m�ssen zuerst extrahiert werden. Verwenden Sie dazu den Befehl gunzip oder doppel-klicken Sie die Datei und kopieren Sie den Schriftsatz mittels Drag-und-Drop in ein Verzeichnis in Nautilus.
7.4.2. Core X Font-System
Aus Gr�nden der Kompatibilit�t, stellt Red Hat Enterprise Linux das Core X Font-Subsystem, das den X Font Server (xfs) verwendet, auch weiterhin zur Verf�gung, um den X-Client-Applikationen Fonts bereitzustellen.
Der X Server sucht nach den im FontPath-Eintrag des Files-Abschnitt der Konfigurationsdatei /etc/X11/xorg.conf angegebenen Fonts. Sehen Sie Abschnitt 7.3.1.4 f�r weitere Information zum FontPath-Eintrag.
Der X-Server verbindet zum xfs-Server auf einem angegebenen Port, um Font-Informationen zu erfragen. Aus diesem Grund muss der xfs-Service laufen, damit X starten kann. F�r weitere Informationen zum Konfigurieren von Services f�r einen bestimmten Runlevel, sehen Sie das Kapitel Zugriffskontrolle von Services im Red Hat Enterprise Linux Handbuch zur System-Administration.
7.4.2.1. xfs-Konfiguration
Das /etc/rc.d/init.d/xfs-Skript startet den xfs-Server. In der Datei /etc/X11/fs/config k�nnen verschiedene Optionen konfiguriert werden.
Die Folgende ist eine Liste der h�ufiger verwendeten Optionen:
alternate-servers — Gibt eine Liste alternativer Font-Server an, die verwendet werden k�nnen, wenn dieser Server nicht verf�gbar ist. Die einzelnen Font-Server sind durch Kommas zu trennen.
catalogue — Eine geordnete Liste mit zu verwendenden Font-Pfaden. Font-Pfade m�ssen dabei durch Kommas getrennt werden.
Sie k�nnen die Zeichenkette :unscaled unmittelbar nach dem Font-Pfad verwenden, um die nicht nicht skalierten Fonts dieses Pfades zuerst zu laden. Anschlie�end k�nnen Sie den gesamten Pfad erneut angeben, um andere skalierte Fonts zu laden.
client-limit — Stellt die maximale Anzahl an Clients ein, die von diesem Font-Server bedient werden k�nnen. Der Standardwert ist 10.
clone-self — Gibt an, ob der Font-Server eine neue Version von sich selbst klont, wenn client-limit erreicht ist. Standardm��ig ist diese Option auf on eingestellt.
default-point-size — Stellt die standardm��ige Punktgr��e f�r alle Fonts ein, die keinen spezifischen Wert aufweisen. Der Standardwert von 120 entspricht 12-Punkt-Fonts.
default-resolutions — Gibt eine Liste mit vom X-Server unterst�tzten Aufl�sungen an. Die Aufl�sungen der Liste m�ssen dabei durch Kommas getrennt sein.
deferglyphs — Gibt an, ob mit dem Laden von glyphs (der Grafik, die eine Font visuell darstellt) gewartet werden soll. Diese Option kann mit none deaktiviert werden. Alternativ kann sie auch f�r alle Fonts, all, oder nur f�r 16-Bit-Fonts, 16, aktiviert werden.
error-file — Hiermit k�nnen Sie den Pfad- und Dateinamen von Speicherorten eingeben, wo xfs-Fehler protokolliert werden k�nnen.
no-listen — Weist xfs an, bestimmte Protokolle nicht abzuh�ren. Standardm��ig ist diese Option auf tcp eingestellt, um zu verhindern, dass xfs TCP-Ports abh�rt. Dies geschieht aus Sicherheitsgr�nden.
Tipp
Wenn xfs verwendet wird, um Fonts �ber das Netzwerk bereit zu stellen, entfernen Sie diese Zeile.
port — Gibt den TCP-Port an, den xfs abh�rt, wenn no-listen entweder nicht vorhanden ist oder auskommentiert wurde.
use-syslog — Gibt an, ob das System-Error-Log verwendet werden soll.
7.4.2.2. Hinzuf�gen von Fonts zu xfs
Um dem Core X Font-Subsystem (xfs) Fonts hinzuzuf�gen, folgen Sie diesen Schritten:
Erstellen Sie ein Font-Verzeichnis, sofern nicht vorhanden, mit dem Namen /usr/share/fonts/local/ unter Verwendung des folgenden Befehls als root:
mkdir /usr/share/fonts/local/
Sollte es n�tig sein, das Verzeichnis /usr/share/fonts/local/ zu erstellen, muss dieses zum xfs-Pfad hinzugef�gt werden. Dies geschieht durch Aufrufen des folgenden Befehls als root:
chkfontpath --add /usr/share/fonts/local/
Kopieren Sie die neuen Font-Dateien in das Verzeichnis /usr/share/fonts/local/.
Aktualisieren Sie die Font-Information durch Ausf�hren des folgenden Befehls als root: