2.4. GRUB-Terminologie
Zu den grundlegenden Kenntnissen vor der Verwendung von GRUB geh�rt, wie das Programm Ger�te wie Festplatten und Partitionen anspricht. Diese Informationen sind insbesondere dann wichtig, wenn GRUB zum Starten mehrerer Betriebssysteme konfiguriert werden soll.
2.4.1. Ger�tenamen
Wenn Sie sich auf ein bestimmtes Ger�t mit GRUB beziehen, verwenden Sie folgendes Format (beachten Sie, dass die Klammern und Kommas syntaktisch sehr wichtig sind):
(<device-type><device-number>,<partition>)
<type-of-device> legt den Typ des Ger�tes fest, von dem aus GRUB startet. Die zwei gebr�uchlichsten Optionen sind hd f�r eine Festplatte oder fd f�r eine 3.5 Diskette. Es gibt auch einen weniger verwendeten Ger�te-Typ f�r eine Netzwerkplatte, nd genannt. Anweisungen f�r das Konfigurieren von GRUB zum Booten �ber ein Netzwerk finden Sie online unter https://www.gnu.org/software/grub/manual/.
Die <Bios-Ger�tenummer> ist die Nummer f�r die BIOS-Einrichtung. Die prim�re IDE-Festplatte besitzt die Nummer 0 und eine sekund�re Festplatte tr�gt die Nummer1. Diese Syntax ist im Groben jener �hnlich, die der Kernel f�r Ger�te verwendet. Z.B. ist a in hda f�r den Kernel analog zu 0 in hd0 f�r GRUB, b in hdb ist analog zu 1 in hd1 und so weiter.
Die <Partitionsnummer> bezieht sich auf die Nummer einer spezifischen Partition auf einem Plattenger�t. Wie die <BIOS-Ger�tenummer> beginnt die Nummerierung bei den meisten Partitionstypen bei 0. BSD-Partitionen werden allerdings mit Buchstaben festgelegt, wobei a mit 0 korrespondiert, b mit 1 und so weiter.
| Tipp |
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| Das Nummerierungsystem f�r Ger�te beginnt bei GRUB immer mit 0, und nicht mit 1. Fehler bei dieser Unterscheidung geh�ren zu den h�ufigsten Fehlern, die von neuen GRUB-Benutzern begangen werden. |
Ein Beispiel: wenn ein System mehr als eine Festplatte hat, bezeichnet GRUB die erste Festplatte als (hd0) und die zweite als (hd1). Ebenso bezeichnet GRUB die erste Partition auf der ersten Platte als (hd0,0) und die dritte Partition auf der zweiten Platte als (hd1,2).
Bei GRUB gelten generell die folgenden Regeln f�r die Bezeichnung von Ger�ten und Partitionen:
Unabh�ngig davon, ob es sich bei den Festplatten um IDE- oder SCSI-Festplatten handelt, beginnen alle Festplatten mit den Buchstaben hd. Die Buchstaben fd hingegen werden zur Bezeichnung von Disketten verwendet.
Um ein ganzes Ger�t ohne Ber�cksichtigung seiner Partitionen anzugeben, lassen Sie einfach das Komma und die Partitionsnummer weg. Dies ist dann wichtig, wenn Sie GRUB anweisen, den MBR f�r eine bestimmte Festplatte zu konfigurieren. Beispielsweise gibt (hd0) den MBR auf dem ersten Ger�t an, und (hd3) gibt den MBR auf dem vierten Ger�t an.
Wenn ein System �ber mehrere Festplatten verf�gt, muss deren im BIOS festgelegte Startreihenfolge unbedingt bekannt sein. Dies ist einfach, wenn das System lediglich IDE- oder SCSI-Festplatten besitzt. Wenn jedoch eine Mischung aus verschiedenen Ger�ten vorliegt, ist es wichtig, dass zuerst auf jenes Ger�t zugegriffen wird, auf dem sich die Boot-Partition befindet.
2.4.2. Dateinamen und Blocklisten
Wenn Sie Befehle in GRUB eingeben, die sich auf eine Datei beziehen, wie z.B. eine Men�liste, ist es notwendig, gleich nach der Ger�te- und Partitionsnummer einen absoluten Dateipfad festzulegen.
Im Folgenden wird die Struktur eines solchen Befehls gezeigt:
(<device-type><device-number>,<partition-number>)</path/to/file>
Ersetzen Sie bei diesem Beispiel <Ger�tetyp> mit hd, fd, oder nd. Ersetzen Sie <Ger�tenummer> mit der Ganzzahl f�r das Ger�t. Ersetzen Sie </Pfad/zur/Datei> mit einem absoluten Pfad in Bezug zur h�chsten Ebene des Ger�tes.
In GRUB k�nnen auch Dateien festgelegt werden, die eigentlich nicht im Dateisystem angezeigt werden. wie z.B. ein Kettenloader, der sich in den ersten paar Bl�cken einer Partition befindet. Zum Laden solcher Dateien muss eine Blockliste zur Verf�gung gestellt werden, die Block f�r Block angibt, an welcher Stelle der Partition sich die Datei befindet. Da eine Datei oft aus mehreren Blocks�tzen besteht, werden die Blocklisten auf eine ganz bestimmte Art und Weise geschrieben. Jeder Block, der die Datei enth�lt, wird durch eine Offset-Anzahl von Bl�cken festgelegt, gefolgt von der Anzahl der Bl�cke ab diesem Offset-Punkt. Die Block-Offsets werden folgerichtig und durch Kommas getrennt aufgelistet.
Folgend ist ein Beispiel einer Blockliste:
Diese Probe-Blockliste legt eine Datei fest, die beim ersten Block der Partition beginnt und die Bl�cke 0 bis 49, 99 bis 124 und 199 verwendet.
Blocklisten schreiben zu k�nnen ist dann sehr n�tzlich, wenn GRUB zum Laden von Betriebssystemen verwendet wird, die das verkettete Laden benutzen. Sie k�nnen den Offset an Bl�cken weglassen, wenn Sie bei Block 0 starten. Beispiel: die Kettenlade-Datei auf der ersten Partition der ersten Festplatte w�rde somit folgenden Namen besitzen:
Im Folgenden wird der Befehl chainloader mit einer �hnlichen Blocklisten-Bezeichnung in der GRUB-Befehlszeile gezeigt, nachdem Sie als root das korrekte Ger�t und Partition eingestellt haben:
2.4.3. Das Root-Dateisystem und GRUB
Der Begriff Root-Dateisystem hat bei GRUB eine andere Bedeutung. Es ist wichtig zu beachten, dass das Root-Dateisystem von GRUB nichts mit dem Root-Dateisystem von Linux zu tun hat.
Das GRUB Root-Dateisystem ist die h�chste Ebene des bestimmten Ger�tes. Z.B. die Image-Datei (hd0,0)/grub/splash.xpm.gz befindet sich im /grub/ Verzeichnis auf der h�chsten Ebene (oder Root) der (hd0,0) Partition (die eigentlich die /boot/ Partition f�r das System ist).
Als n�chstes wird der Befehl kernel mit dem Speicherort der Kerneldatei als Option ausgef�hrt. Sobald der Linux-Kernel bootet, richtet er ein eigenes root-System ein, das Linux-Benutzern bekannt ist. Das urspr�ngliche root-Dateisystem von GRUB und die Mounts sind bereits vergessen. Sie dienten lediglich dem Booten der Kerneldatei.
Weitere Informationen zu den Befehlen root und kernel finden Sie unter Abschnitt 2.6.