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Linuxtopia - Red Hat Enterprise Linux Rerenzhandbuch- Das proc Dateisystem

Kapitel 5. Das proc Dateisystem

Der Linux-Kernel hat zwei Hauptfunktionen: die Zugriffskontrolle auf physikalische Ger�te eines Computers und die Planung wann und wie Prozesse diese Ger�te beeinflussen. Das Verzeichnis /proc/ enth�lt eine Hierarchie spezieller Dateien, die den aktuellen Kernel-Status darstellen und Anwendungen und Benutzern einen Einblick in die Sicht des Kernels auf das System gestatten.

Im Verzeichnis /proc/ finden Sie eine Vielzahl an Informationen zur Systemhardware und allen derzeit laufenden Prozessen. Au�erdem k�nnen einige Dateien des Baumverzeichnisses /proc/ von Benutzern und Anwendungen so ge�ndert werden, dass sich die Kernelkonfiguration �ndert.

5.1. Ein virtuelles Dateisystem

Unter Linux werden alle Daten in Dateien gespeichert. Die meisten Benutzer kennen die beiden Grundarten von Dateien - Text und Bin�r. Das /proc Verzeichnis enth�lt allerdings eine andere Dateiart, die Virtuelle Datei genannt wird. Aus diesem Grund spricht man bei /proc/ oft von einem Virtuellen Dateisystem.

Diese virtuellen Dateien haben einige interessante Besonderheiten. Die meisten werden mit einer Dateigr��e von 0 Bytes aufgelistet, wenn man die Datei allerdings �ffnet, zeigt sie oft einiges an Informationen. Au�erdem spiegeln die meisten Zeit-und Datumseinstellungen der virtuellen Dateien die aktuelle Zeit und das aktuelle Datum wieder, was bedeutet, dass sie sich st�ndig �ndern.

Virtuelle Dateien wie /proc/interrupts, /proc/meminfo, /proc/mounts und /proc/partitions bieten einen aktuellen Einblick in die Systemumgebung. Andere, wie /proc/filesystems und das Verzeichnis /proc/sys/ bieten Informationen zur System-Konfiguration und zu Schnittstellen.

Um eine bessere Strukturierung zu erreichen, sind Dateien mit �hnlichen Informationen in virtuelle Verzeichnisse und Unter-Verzeichnisse einsortiert. Zum Beispiel /proc/ide enth�lt Informationen zu allen physikalischen IDE Ger�ten. Prozessverzeichnisse enthalten Informationen zu jedem im System laufenden Prozess.

5.1.1. Anzeigen virtueller Dateien

Mit cat, more oder less k�nnen Sie die Dateien in /proc/ mit ihrem enormen Informationsgehalt �ber das System direkt auslesen. Wenn Sie z.B. wissen m�chten, welche Art von CPU ein Computer hat, geben Sie den Befehl cat /proc/cpuinfo ein, und es erscheint in etwa Folgendes:

processor	: 0
vendor_id	: AuthenticAMD
cpu family	: 5
model		: 9
model name	: AMD-K6(tm) 3D+ Processor
stepping	: 1
cpu MHz		: 400.919
cache size	: 256 KB
fdiv_bug	: no
hlt_bug		: no
f00f_bug	: no
coma_bug	: no
fpu		: yes
fpu_exception	: yes
cpuid level	: 1
wp		: yes
flags		: fpu vme de pse tsc msr mce cx8 pge mmx syscall 3dnow k6_mtrr
bogomips	: 799.53

Bei der Anzeige unterschiedlicher virtueller Dateien im Dateisystem /proc/ werden Sie feststellen, dass einige Informationen leicht verst�ndlich sind, andere wiederum nicht lesbar sind. Aus diesem Grund gibt es Dienstprogramme, mit deren Hilfe Daten aus virtuellen Dateien lesbar angezeigt werden. Beispiele f�r diese Applikationen sind lspci, apm, free und top.

AnmerkungAnmerkung
 

Einige virtuelle Dateien im /proc k�nnen nur vom root gelesen werden.

5.1.2. �ndern virtueller Dateien

Im Allgemeinen sind die meisten virtuellen Dateien im Verzeichnis /proc/ schreibgsch�tzt. Einige k�nnen jedoch dazu verwendet werden, �nderungen der Kernel-Einstellungen vorzunehmen. Das gilt im Besonderen f�r Dateien im Unterverzeichnis /proc/sys/.

Sie k�nnen den Wert einer virtuellen Datei �ndern, indem Sie den neuen Wert mit dem Befehl echo, gefolgt von dem gr��er-als Symbol (>), an die gegebene Datei weiterleiten. Um zum Beispiel den Hostnamen "on the fly" zu �ndern, geben Sie Folgendes ein:

echo www.example.com > /proc/sys/kernel/hostname 

Andere Dateien funktionieren als bin�re oder Boolesche Switches. Wenn Sie z.B. cat /proc/sys/net/ipv4/ip_forward eingeben, erscheint entweder 0 oder 1. 0 gibt an, dass der Kernel keine Netzwerk-Pakete weiterleitet. Mit dem Befehl echo zum �ndern des Wertes der Datei ip_forward in 1 k�nnen Sie das Weiterleiten von Paketen sofort einschalten.

TippTipp
 

Eine weiterer Befehl zur �nderung von Einstellungen im Unterverzeichnis /proc/sys/ ist /sbin/sysctl. Weitere Informationen zu diesem Befehl erhalten Sie unter Abschnitt 5.4

Eine Liste einiger Kernel-Konfigurationsdateien, die im /proc/sys/-Unterverzeichnis enthalten sind, finden Sie unter Abschnitt 5.3.9.

 
 
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